Holz als Baustoff der Zukunft - Ein Beispiel in Düsseldorf

Auf einem unbebauten Grundstück im Medienhafen von Düsseldorf soll ein moderner Büroneubau in Holzhybridbauweise entstehen. Dabei werden viele der Bauteile, die üblicherweise mit Stahlbeton errichtet werden durch Holzbauteile ersetzt. Bei der Innenraumqualität werden hohe Standards zum Komfort angewendet und bereits Post-Corona-Aspekte berücksichtigt.


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„Mit der Erweiterung des Silvers in Düsseldorf bauen wir bereits heute so, wie man in Zukunft bauen wird. Holz als Baustoff wird unter Nachhaltigkeitsaspekten wieder eine wachsende Bedeutung zukommen.“
 
Thomas Sonnenwald, Leiter Projektmanagement Immobilien Deutschland und Europa Nord / West


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„Nachhaltigkeit bedeutet, an vielen Details zu arbeiten. In Göttingen ist es uns gelungen, gemeinsam mit lokalen Partnern und smarter Technik den Energie- und CO2-Fußabdruckes deutlich zu reduzieren.“ 

Stefan Leyrer, Leiter Immobilienmanagement Retail bei Deka Immobilien

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Holz als nachhaltige Materialwahl

Bei der Planung und Errichtung von modernen Gebäuden werden immer stärker auch die Herstellungsprozesse der Baumaterialien in Betracht gezogen. Nicht nur der Transportweg und die Verfügbarkeit eines Materials werden dabei berücksichtigt, sondern auch die Energie, die zur Herstellung des Materials notwendig ist und welche Emissionen dabei verursacht werden. In Fachkreisen ist diese Betrachtung auch unter dem Stichwort „Embodied Carbon“ oder „graue Energie“ bekannt. Neben den eigentlichen bautechnischen Qualitäten eines Materials kommen bei einer zukunftsfähigen Materialwahl auch die Umweltauswirkungen aus Herstellung, Transport, Rückbau und Entsorgung als Entscheidungskriterium hinzu. So verursacht beispielsweise die gesamte Zementindustrie etwa 8% der weltweit ausgestoßenen Treibhausgasemissionen. Dies führt in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu einem Umdenken beim Einsatz verschiedenster Baustoffe. Dies hat uns bei der Deka Immobilien dazu bewogen, bei einem unserer aktuellen eigenen Neubauprojekte bereits heute schon so zu bauen, wie wir es in Zukunft noch viel häufiger sehen werden.

Erweiterung in Düsseldorf

In Düsseldorf unweit des Medienhafens und des Nordrheinwestfälischen Landtages bietet eines unserer Grundstücke noch eine bebaubare Fläche, die mit einem modernen Bürogebäude in Holzhybridbauweise mit ca. 9.500 m² Mietfläche bebaut werden wird. Das neue Gebäude entsteht als direkter Nachbar zu unserem bereits unter Nachhaltigkeitskriterien sanierten Gebäude „Silvers“.

Das Konzept des Holzhybridbaus sieht dabei vor, dass Wand- und Deckenelemente im Werk vorgefertigt und anschließend vor Ort montiert werden. Der hohe Vorfertigungsgrad erhöht die Bauqualität und beschleunigt die Ausführung. Die Wandmodule sowie sämtliche tragenden Stützen des Gebäudes werden aus Holz gefertigt. Bei den Decken handelt es sich um sogenannte Holzhybrid-Deckenmodule, d.h. eine Kombination aus tragenden Holzbalken und einer Betondecke. Die Betondecke wir hierbei auf eine minimale Höhe reduziert, um hohen akustischen und thermischen Anforderungen gerecht zu werden. Im Vergleich mit der konventionellen Stahlbetonbauweise führt die Holzhybridbauweise zu einer signifikanten Einsparung der „grauen Energie“ von etwa 40%.

Weiterhin ermöglicht diese Modulbauweise eine Reduzierung der Bauzeit um ca. sechs Monate. Diese Bauzeitverkürzung sowie eine erheblich geringere Geräusch- und Staubemissionen auf der Baustelle durch den hohen Vorfertigungsgrad verringern hierbei die Beeinträchtigung der gesamten Nachbarschaft.


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Diese Holzhybrid-Bauweise nutzt Ressourcen effizient und bietet eine große Gestaltungsfreiheit. Illustration entsprechend dem heutigen Planungsstand.

Holz oder Beton – diese Frage stellt sich heute oft anders?

Holzhybridbau liegt im Trend. Denn der Einsatz des Rohstoffs Holz wirkt sich günstig auf die CO2-Bilanz aus und sorgt für ein angenehmes Raumklima im Gebäude. Wir nehmen das Thema genauer in den Blick und analysieren Stärken und Schwächen der Holzhybrid-Bauweise.

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Innenraumkomfort unter Post-Corona-Aspekten

Außerdem trägt der natürliche Baustoff zu einem dauerhaft gesunden Raumklima und damit hohen Wohlfühlfaktor für die Nutzer bei. Bei der Innenraumqualität werden bereits Post-Corona-Aspekte berücksichtigt, sodass die Lüftungstechnik und das Innenraumklima einem hohen Standard entsprechen werden. Die eingesetzten Materialien werden möglichst schadstofffrei ausgewählt. Unterstützt wird dieser Prozess durch eine Konzeption nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip, nach dem Stoffe in Kreisläufen eingesetzt und nach einer Nutzung wiederverwertet oder -verwendet werden.

Wir als Deka Immobilien gehen an diesem Standort bereits heute bautechnische Wege von Morgen:

Diese Hybridbauweise ermöglicht eine signifikante CO2-Einsparung. Der geplante Holzhybridbau in Düsseldorf  wird im Vergleich zu einem konventionellen Bau nach unseren Berechnungen rund 2.100 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalent weniger verursachen. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 1.800 m³ Bauholz benötigt werden. Diese Menge wächst rechnerisch in ca. 13 Minuten bezogen auf den deutschen Nutzwald nach.

Für den Neubau wird die höchste Neubauzertifizierung nach DGNB oder LEED in Platin angestrebt.


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Illustration Innenraum – Holzbauteile im Innenraum erzeugen eine warme und freundliche Arbeitsatmosphäre.

SDGs Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen

Die 17 SDGs bilden mit ihren 169 Unterzielen den Kern der Agenda für eine nachhaltige
Entwicklung bis 2030. Die Ziele wurden 2015 von allen UNO-Mitgliedstaaten verabschiedet
und berücksichtigen die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dimension einer
nachhaltigen Entwicklung. Die globale Partnerschaft aller Länder sowie der Beitrag des
Privatsektors und nicht-staatlicher Organisationen sind für das Erreichen der SDGs entscheidend.



Umsetzung der UN Sustainable Development Goals:

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11 Sustainable Cities and Communities

Innerstädtische Nachverdichtung und damit Nutzung städtebaulich gegebener Ressourcen.
Weiterentwicklung des dynamischen Stadtteils des Düsseldorfer Medienhafens.

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3 Good Health and Well-being

Das Haustechnikkonzept berücksichtigt bereits Post-Corona-Anforderungen
durch höhere Luftwechsel und erhöhte Anforderungen an das Innenraumklima.
Zusätzlich erfolgt im Innenausbau der Einsatz von schadstofffreien und sehr
schadstoffarmen Materialien.

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12 Responsible Consumption and Production

Die grundsätzliche Entscheidung für eine Holzhybdridbauweise
und die konzeptionelle Begleitung nach dem Cradle-to-Cradle
Prinzip adressieren dieses SDG.


Weitere Einblicke in die Praxis: