Überschaubare Marktreaktionen
Mit dem Präventivschlag Israels hat der Nahost-Konflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Reaktionen an den Aktienmärkten fielen dabei aber vergleichsweise milde aus.
Der S&P 500 Future und der Euro Stoxx 50 verloren in einer ersten Reaktion etwa 1,5 Prozent, die meisten asiatischen Börsen lagen um etwa 1 Prozent im Minus. Am stärksten reagierte der Ölpreis mit einem unmittelbaren Anstieg von bis zu 12 Prozent – denn der Iran ist einer der Hauptlieferanten für die großen Ölabnehmer China und Indien.
„Abseits der aktuellen Krise übersteigt das globale Ölangebot aber die konjunkturbedingt schwache Nachfrage, die auch im weiteren Jahresverlauf auf den Preis drücken dürfte“, macht Deka-Volkswirt Marco Schwarzbach, Experte für Infrastruktur und Rohstoffe, deutlich. Außerdem habe die OPEC+ gerade ihre Strategie gewechselt: weg von der Stützung des Ölpreises durch Angebotsreduzierung hin zur Fokussierung auf Marktanteile durch eine Wiederausweitung der Ölförderung. Auch dies spricht gegen einen stärkeren Wiederanstieg des Ölpreises.
Zuspitzungen beim Ölpreis bleiben allerdings möglich, wenn es zu einer Sperrung der Straße von Hormus käme, durch die etwa 20 Prozent des Weltbedarfs gehen. „Allerdings ist gegenwärtig nicht erkennbar, dass der Iran ein Interesse daran hat, einen Konflikt mit den arabischen Nachbarn zu suchen. Zudem würde eine Sperrung der Straße von Hormus ein militärisches Eingreifen der USA wahrscheinlich machen – woran der Iran ebenfalls kein erkennbares Interesse hat“, so Schwarzbach.
Mit Blick auf die Auswirkungen auf die Konjunktur komme es neben des Ausmaßes der Preissteigerungen aber auch auf die Dauer der Rohölknappheit an. „Halten Marktturbulenzen nur wenige Wochen oder Monate werden sich konjunkturelle Rückschläge hauptsächlich in Stimmungsindikatoren, aber nicht in den dann später eintreffenden ‚harten‘ Konjunkturdaten finden“, so Schwarzbach. Insofern sollte sich der Blick der Kapitalmärkte in den kommenden Wochen wieder verstärkt den Fundamentaldaten zuwenden. „Der Ausblick bleibt damit von der Erwartung eines soliden Wachstums der Weltwirtschaft und eines anhaltenden Zinssenkungstrends bestimmt. An unserer strategischen Übergewichtung von Aktien in der Anlagestrategie ändert sich nichts.“
Titelfoto: credit picture alliance ASSOCIATED PRESS Leo Correa ; Foto: Deka
Artikel, die mit Namen oder Signets des Verfassers gekennzeichnet sind stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann die Redaktion für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernehmen. Die Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Umfassende Informationen zu Kosten sind in den Kosteninformationen nach WpHG oder bei den Kundenberatern und Kundenberaterinnen erhältlich.
Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen PRIIP-KIDs (Basisinformationsblätter), die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt am Main und unter www.deka.de erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung ist unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kundenbeschwerdemanagement verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen.
Herausgeber: DekaBank, Große Gallusstraße 14, 60315 Frankfurt am Main, www.dekabank.de
Chefredakteur: Olivier Löffler (V. i. S. d. P.)
Projektleitung: Gerhardt Binder
Verlag: S-Markt & Mehrwert GmbH & Co. KG. - Ein Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe, Grenzstraße 21, 06112 Halle, www.deka.de/fondsmagazin, E-Mail: fondsmagazin@deka.de, Fax: +49 345560-6230
Postanschrift: fondsmagazin Leserservice, Grenzstraße 21, 06112 Halle
Redaktion: Matthias Grätz, Susanne Hoffmann, Sarah Lohmann, Thomas Luther, Michael Merklinger, Peter Weißenberg
Grafik/Infografiken: KD1 Designagentur, Köln
Sie möchten uns schreiben? Schicken Sie Ihre Anregungen, Ideen und natürlich auch Kritik einfach per E-Mail an fondsmagazin@deka.de.