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16.06.2025

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4 Min.

Mischen possible

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Die Finanzmärkte haben sich von den ersten „Zoll-Schocks“ erholt, doch die Unsicherheiten bleiben. Da können Mischfonds eine gute Lösung sein – davon sind Markus Spory und Maximilian Bär überzeugt. Die beiden Deka-Fondsmanager zeigen auf, wie sie für ihre Portfolios Aktien, Anleihen und andere Anlageklassen mischen und welche Anlagetrends sie sehen.

An der Wall Street macht derzeit das Schlagwort „TACO“ die Runde. Gemeint ist nicht die mexikanische Maisfladenrolle. Die Abkürzung steht für „Trump always chickens out“ – frei ins Deutsche übertragen: Seinen vollmundigen Ankündigungen lässt der US-Präsident oft dann doch nicht die entsprechenden Taten folgen. Egal, ob es um mögliche Sanktionen gegen Russland oder um das erratische Hin und Her bei den Handelszöllen geht – wenn es ernst wird, weicht Trump schnell von seiner harten Linie ab und zeigt sich plötzlich moderat und verhandlungsbereit. Oder er sucht die Schuld für Misserfolge vorzugsweise bei anderen.

„An den US-Anleihemärkten gibt es weiterhin Verwerfungen“

Maximilian Bär, Leiter Chief-Investment Office & Portfoliomanagement Multi-Asset bei der Deka Investment (Foto: Deka)

So oder so ähnlich lesen die meisten Investorinnen und Investoren die bisherige Bilanz der neuen US-Regierung. Von den Schockwellen der Ende März verkündeten Importzölle ist an den Aktienmärkten ein paar Wochen später kaum noch etwas zu spüren. Fast alle wichtigen Indizes haben die zwischenzeitlichen Kurseinbrüche mehr als wettgemacht. Als Trump Anfang Juni tatsächlich Einfuhrabgaben auf Stahl und Aluminium eingeführt hat, haben das die Aktienbörsen zunächst nur als Randnotiz wahrgenommen.

„An den US-Anleihemärkten gibt es allerdings weiterhin Verwerfungen“, beobachtet Maximilian Bär, Leiter Chief-Investment-Office & Portfoliomanagement Multi-Asset bei der Deka Investment. „Denn viele Ökonominnen und Ökonomen warnen vor steigenden Inflationsgefahren, und Donald Trump hat bislang kein schlüssiges Konzept vorgelegt, wie er seine geplanten Steuersenkungen mit der hohen Staatsverschuldung der USA vereinbaren will.“ Dass die USA vor Kurzem ihr Top-Schuldnerrating von „Dreifach-A“ verloren haben, treibt zusätzlich Sorgenfalten auf die Stirn von Anlegerinnen und Anlegern. „Auch der immer wieder aufkeimende Streit zwischen Trump und Fed-Chef Jerome Powell sowie das globale Umfeld mit zunehmenden geopolitischen Spannungen sorgen nicht unbedingt für eine Beruhigung“, ergänzt Markus Spory, Leiter Quant Asset Allocation bei der Deka Investment.

Der Fonds für alle Fälle

Bär und Spory managen einige der Mischfonds, die die Deka im Angebot hat. In denen kann das Duo die Gelder auf ganz unterschiedliche Anlageklassen verteilen. Je nachdem, ob der Fonds eher defensiv oder chancenorientiert ausgerichtet ist, fällt der Aktienanteil im Portfolio höher oder niedriger aus. „Aktien und Anleihen bilden in jedem Fall das Kerninvestment“, erläutert Bär. „Abhängig von der allgemeinen Anlagesituation können wir aber auch beispielsweise in Rohstoffe investieren.“

Das flexible Anlagekonzept kam dem Fondsmanager gerade in den vergangenen Monaten gelegen. So konnte er das Portfolio des Deka-BasisStrategie Flexibel kurzfristig an die veränderte Situation auf den Finanzmärkten anpassen. „Im Kern investiert der Fonds in globale Standardaktien und europäische Staats- und Unternehmensanleihen. Dazu kommen verschiedene taktische Satelliten- und Themeninvestments, etwa in Bereiche wie Verteidigung, Sicherheit, Wasser- und Abfallwirtschaft auf der Aktienseite sowie Hochzins-, US-Dollar-Anleihen und Gold“, beschreibt Bär seine Anlagestrategie. „Bis Februar dieses Jahres waren wir sehr stark in große US-Konzerne und Technologietitel investiert“, berichtet er. „Mit Trumps Zollankündigungen haben wir dann US-Positionen verringert und den Aktienanteil insgesamt regional stärker ausbalanciert, indem wir verstärkt europäische und japanische Aktien sowie Titel aus Schwellenländern ins Portfolio genommen haben.“

Beim Deka-BasisStrategie Flexibel gibt es keine Mindest- oder Höchstquoten für einzelne Anlageklassen. „Im Zuge unseres Risikomanagements haben wir so den Aktienanteil im April zeitweise auf 40 Prozent reduziert, inzwischen aber auch wieder auf 60 Prozent hochgefahren“, zieht Bär ein Fazit aus den vergangenen wechselhaften Wochen. „Zwar gibt es weiterhin einige Risiken am Aktienmarkt, sodass kurzfristige Rückschläge nicht auszuschließen sind. Wir schauen uns aber sehr genau die Fundamentaldaten der Unternehmen an, die wir ins Portfolio nehmen, und setzen dabei auf Qualität.“

US-Staatsbonds haben Nimbus verspielt

Die Situation auf den Anleihemärkten beurteilen die beiden Anlageprofis hingegen als sehr viel herausfordernder. „US-Staatsbonds galten noch bis vor wenigen Monaten als sicherer Hafen. Diesen Nimbus haben sie vorerst verspielt“, stellt Markus Spory fest. Er sieht weiter Aufwärtsdruck bei den Renditen von US-Papieren, aber auch bei japanischen Staatsanleihen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Kurse dieser Papiere stehen unter Druck. „Wir bevorzugen daher derzeit Anleihen aus der Eurozone, wo das Umfeld mit niedrigen Inflationsraten und Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank ein ganz anderes ist als in den USA.“

Anfang Juni hat die Europäische Zentralbank (EZB) noch einmal ihren Leitzins gesenkt. Doch ob sich dieser Trend auf beiden Seiten des Atlantiks so fortsetzen wird, ist für die beiden offen. „Dafür spielen nicht allein die fundamentalen Daten eine Rolle“, so Spory. „Auch politische Signale haben – offen oder unterschwellig – Einfluss auf die geldpolitischen Entscheidungen von EZB und Fed. Nur welche, das lässt sich im Einzelfall schwer prognostizieren.“

Vor diesem Hintergrund sind Unternehmensanleihen für seinen Kollegen Bär eine Alternative. „Die Ausfallrisiken in diesem Segment sind vergleichsweise niedrig – erst recht bei Unternehmen mit soliden Bilanzen und nachhaltig guten Geschäftsergebnissen, die wir bevorzugt ins Portfolio aufnehmen“, sagt er. Für den Multi-Asset-Manager bildet das breite Spektrum unterschiedlicher Anleihesegmente eine gute Ausgangsposition, um die Unsicherheiten am Rentenmarkt auszugleichen und Renditechancen zu nutzen.

Auch Gold hat er in den vergangenen Monaten mit bis zu 10 Prozent beigemischt. „Zum einen braucht es einen Stabilitätsanker im Portfolio“, sagt er. „Zum anderen sehen wir weiteres Aufwärts­potenzial beim Goldpreis durch stetige Zukäufe der internationalen Notenbanken. Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben diese signifikant zugenommen und sich verdoppelt. Das hat den Preis des Edelmetalls in den vergangenen Jahren und Monaten nach oben getrieben.“ 

Beide Fondsmanager nutzen für ihre Anlageentscheidungen ähnliche Daten, etwa Unternehmensbilanzen, Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren. Anders als Bär, der bei seinen Anlageentscheidungen für den Deka-BasisStrategie Flexibel auf die Erfahrung und das Know-how des Teams setzt, wird beispielsweise Sporys Deka-ESG StrategieInvest nach einem quantitativen Modell gesteuert. Dabei analysieren mathematische Modelle die Wechselwirkungen zwischen diesen Daten und ihren Einfluss auf die Entwicklung einer bestimmten Anlageklasse. „Sind diese Beziehungen zwischen Daten und Kapitalmärkten durch unvorhergesehene Ereignisse wie Naturkatastrophen oder politische Entscheidungen temporär ausgesetzt oder steigt die Unsicherheit an den Märkten insgesamt deutlich an, minimieren wir die Risiken im Fonds. Darüber hinaus überprüfen wir unsere Modelle kontinuierlich und passen sie bei systematischen Veränderungen im Marktumfeld an“, erläutert Spory. „Keine Anlageentscheidung bei der Deka wird allerdings alleine von einer Maschine getroffen“, betont Kollege Bär. „Am Ende haben weiterhin Menschen das letzte Wort.“

Unabhängig davon, ob ein quantitativer oder fundamentaler Anlageansatz verfolgt wird – in unsicheren Börsenphasen können Mischfonds ihre Stärken besonders gut ausspielen. „In Krisenzeiten wie diesen sollten Anlegerinnen und Anleger diesen Fondstyp im Depot haben“, empfiehlt Spory. „Irgendwo auf den weltweiten Finanz- und Anlagemärkten bieten sich immer Chancen.“

Titelfoto: AdobeStock

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