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09.07.2024

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3 Min.

„Wer beim Thema Wasser allein auf die Kosten schaut, denkt zu kurz“

Text:

Hochwasser oder Dürren – das Element Wasser wird immer mehr zum Thema und braucht Investitionen. fondsmagazin hat bei Dr. Alex Kusen nachgehört, der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist Senior-Stratege im ESG-Team der Deka Investment und Autor des aktuellen Whitepapers „Wasser: Eine knappe Ressource“.

Herr Kusen, vor allem der Klimawandel sorgt mit dafür, dass es von dem lebenswichtigen Element immer öfter entweder viel zu viel oder eben viel zu wenig gibt. Kurz gesagt: Die Probleme wachsen … 

 … und um die wachsenden Probleme in den Griff zu bekommen, muss investiert werden. Um bis 2030 eine 100-prozentige globale Versorgung mit Trinkwasser, Sanitär- und Hygienedienstleistungen zu erreichen, müssten die derzeitigen Investitionen in Wasser vervierfacht werden – von 230 Milliarden Euro auf eine Billion Euro jährlich, um die Finanzierungslücke von etwa 6 Billionen Euro zu schließen.

Wäre das nicht eine enorme Belastung für die Volkswirtschaften?

Wer allein auf die Kosten schaut, denkt zu kurz. In Wasserressourcen zu investieren, hilft nicht nur Mensch und Umwelt, sondern rechnet sich auch. Unsere Wasserversorgung bis 2030 zu sichern, würde etwa 1 Prozent des globalen BIPs kosten – etwa 29 Cent pro Person und Tag. Aber: Die Kosten, die aus den Wasserrisiken resultieren würden, dürften fünfmal höher sein. Und Investitionen in die Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser könnten das durchschnittliche jährliche BIP-Wachstum in Ländern, in denen es diesen Zugang heute nicht gibt, um 3,6 Prozentpunkte steigern.

Das beflügelt auch den Kurs von Unternehmen, die in diesen Segmenten tätig sind … 

Langfristig wird der Megatrend Wasser Rückenwind für die Profitabilität der Unternehmen geben. Wasserbezogene Indizes haben vor allem in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung verzeichnet. Vergleicht man relevante Aktienindizes, sieht es so aus, als würden sich wasserbezogene Indizes langfristig besser entwickeln als der breite Markt.

Was genau vergleichen Sie da? 

Da gibt es zum einen den MSCI All Countries World Index Water, der vor allem Unternehmen abbildet, die mit Wasserversorgung, Wasseraufbereitung und wasserbezogener Ausrüstung ihr Geld verdienen. Zum anderen den MSCI Global Sustainable Water Index, der auf Unternehmen setzt, die 50 Prozent oder einen größeren Teil ihres Umsatzes mit nachhaltigen Wasserprodukten und -dienstleistungen erzielen. Beide liegen spätestens seit Mitte 2021 teils deutlich über dem marktbreiten MSCI All Countries World Index.

Also als Anleger am besten alles in Wasser investieren? 

Nein, man sollte sein Geld schon breiter streuen, schließlich gibt es – wie immer bei Wertpapieranlagen – keine Garantie dafür, dass die Wertentwicklung der Vergangenheit sich auch in Zukunft so fortsetzt. Zudem kommt es bei diesem Thema auch sehr auf Regulatorik und gesetzgeberische Maßnahmen an, die schwer exakt vorauszusehen sind.

Trotzdem wird hier an den Kapitalmärkten deutlich mehr investiert? 

Das stimmt, weltweit sind die wasserbezogenen Geldanlagen in Fonds zwischen 2018 und 2023 um mehr als das Zwölffache gestiegen – von 2,1 auf rund 25 Milliarden Euro. Hier dominiert Europa, auch vorangetrieben durch globale, marktorientierte Initiativen, gefolgt vom asiatisch-pazifischen Raum sowie den USA und Kanada.

Dr. Alex Kusen ist Senior-Stratege im ESG-Team der Deka Investment. Der Experte für die Biodiversität hat das aktuelle Whitepaper „Wasser: Eine knappe Ressource“ verfasst.

Foto: Deka

Das sind aber nur die Fonds, die explizit das Thema Wasser im Namen führen oder in den Anlagezielen eindeutig benennen, oder?

Richtig, es gibt natürlich viele große Fonds, die Aktien von Unternehmen in ihrem Portfolio haben, die gute Teile ihres Umsatzes mit Wasser und den dazugehörigen Technologien machen. Wenn zum Beispiel Versorger im Fonds sind, wird so fast automatisch auch in Wasser investiert – ohne dass dies besonders gekennzeichnet ist. Solche Fonds werden hier aber nicht mitgezählt, so dass es bei diesem Thema eine große positive „Dunkelziffer“ gibt. 

Auch die Deka hat ja keinen expliziten „Wasserfonds“ im Angebot?

Wasser ist aber ein wichtiges Thema in unserem Deka-UmweltInvest, der auch in Klima- und Umweltschutz oder andere erneuerbare Energien investiert. Mit Blick auf die noch begrenzte Zahl börsennotierter Titel setzt die Deka Investment hier bewusst auf einen breiteren Fokus. 

Sie selbst sind ja kein Fondsmanager, sondern Analyst im ESG Research & Strategy der Deka Investment. Was genau sind die Aufgaben dieses Teams?

Wir schauen als Research-Team genau auf alle Aspekte des Themas Nachhaltigkeit. Nicht nur auf Umwelt, sondern auch auf Soziales und Corporate Governance, also auf die gute Unternehmensführung. Damit leisten wir Grundlagenarbeit zu diesem wichtigen Thema, geben Entscheidungshilfe für alle Deka-Fonds und verantworten die ESG-Strategie der Deka Investment. 

Vielen Dank für das Gespräch.

Mehr zum Thema Wasser finden Sie im Aufmacher zu fondsmagazin 10.23, im Interview mit Deutschlands Wasserexpertin Nr. 1 und in der fondsmagazin-Story zum Deka-UmweltInvest

 

 

Titelfoto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

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