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Wenn das Holz auf Reisen geht
Nach bangen Monaten könnte die deutsche Wirtschaft jetzt wieder so richtig durchstarten. Wäre da nicht der Rohstoffmangel. Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sind voll, doch die Nachfrage an Holz, Stahl, Kupfer oder Dämmstoffen übersteigt bei weitem das Angebot.
Der Präsident des Handwerksverband ZDH, Hans Peter Wollseifer, schlägt bereits Alarm: „Im Handwerk brennt die Hütte.“ Während aus den deutschen Häfen vollbeladene Containerschiffe mit Holz in Richtung USA in See stechen, fehle den heimischen Betrieben das begehrte Naturprodukt. Das könne laut Wollseifer „zu Lieferengpässen und Preisturbulenzen“ und sogar „zu Kurzarbeit oder gar Entlassungen führen“.
Doch wie kann es sein, dass ein Drittel der Bundesrepublik bewaldet ist, aber aktuell kaum Holz auf Lager liegt? Die mögliche Antwort: Deutschland hat schon im vergangenen Jahr die Rekordmenge von 12,7 Millionen Kubikmetern Rohholz im Gegenwert von 845 Millionen Euro exportiert. Damit könnten im Schnitt rund 212.000 Einfamilienhäuser in Holzbauweise errichtet werden. Ob aus dem exportierten Hölzern Häuser gebaut werden ist nicht bekannt, aber das Statistische Bundesamt rechnet vor, dass über die Hälfte davon nach China ging, wo der Bauboom nach überwundener Corona-Krise schon früher wieder angezogen hat. Allerdings fehlt eben auch in den USA das Baumaterial, weil der Nachschub aus Kanada nach Bränden und Trump-Strafzöllen stockt.
Nicht nur China und die USA treiben die Preise
Die große Nachfrage hinterlässt deutliche Spuren bei den Preisen: die steigen seit vergangenem Herbst allein bei Holz um etwa 15 bis 20 Prozent. Betonstahl und Kupfer verteuerten sich um rund 30 Prozent. Mineralölerzeugnisse – die Basis vieler Dämmstoffe sind – legten 15 Prozent zu. Auch Lacke und Farben, Verpackungsmaterial oder Pflastersteine bleiben von den Erhöhungen nicht verschont. Doch liegt der enorme Nachfrageschub allein am „Baumaterialhunger“ von China und den USA?
„Nein“, sagt Deka-Volkswirt Kristian Tödtmann, denn aktuell würde die Welt eine „asynchrone“ Erholung erleben. Die Industrie brauche Zeit, um den Corona-bedingten Einbruch ihrer Produktion wieder auf das Vor-Coronaniveau hochzufahren. Durch „das unterschiedliche Tempo von Angebot und Nachfrage beim Wiederanfahren der Wirtschaft“, wie der Volkswirt erklärt, und den dadurch intensiven Wettbewerb, reagieren die Preise etwa von Metallen, Holz, chemischen Grundstoffen, Gummi- und Kunststoffwaren sowie elektronischer Bauelemente sehr schnell auf Änderungen sowohl der Rohstoffkosten als auch der Nachfrage.
Dass aktuell beispielsweise Dämmmaterialen fehlen, habe wiederum auch mit dem pandemiebedingten Heimwerkerboom zu tun. „In der Coronazeit ist bei vielen die Bereitschaft gewachsen, auch mangels Urlaubsmöglichkeiten, ihr Eigenheim zu verschönern“, erklärt Tödtmann. Darüber hinaus machten Grenzschließungen und Zwischenfälle wie der zeitweise gesperrte Suezkanal den internationalen Warenverkehr instabiler. „Wir gehen aber davon aus, dass aufgrund der vorwiegend temporären Einflüsse die starken Preisanstiege ein vorübergehendes Phänomen bleiben dürften“, betont der Deka-Volkswirt. Übrigens, die Nachfrage nach Konsumgütern ist im gleichen Zeitraum weniger stark gesunken und benötigt im Gegensatz zur Industrieproduktion keinen langen Anlauf zum Durchstarten.
Rohstoffhunger noch lange nicht gesättigt
Auch wenn es aussieht, dass der aktuelle Baustoffmangel nur von kurzer Dauer sein wird, er zeigt ein Stück weit, dass der weltweite Rohstoffhunger noch lange nicht gesättigt ist. Für Alexander Scholl, Fondsmanager des Deka Lux Global Resources, gibt es dafür drei Gründe: „China wird auch weiterhin einer der Hauptnachfrager bei Rohstoffen aller Art sein. Außerdem nutzen Großanleger gerade in Krisenzeiten Rohstoffe als sogenanntes Inflationshedge – sie versprechen sich von ihnen in Phasen mit anziehender Inflation einen Renditevorteil. Und drittens wurde in den vergangenen Jahren von Seiten der Anbieter relativ wenig in neue Kapazitäten zur Förderung oder Weiterverarbeitung von Rohstoffen investiert. Die Konzerne haben bewusst ihr Angebot nicht ausgebaut.“
Doch um die ehrgeizigen Ziele vieler westlicher Länder in Sachen Klimaschutz realisieren zu können, bedarf es etwa für die E-Mobilität förderintensive Rohstoffe für Batterien, Motoren oder Solarzellen. „Um die Energiewende weiter in Schwung zu bringen, wird an Konzernen wie BHP, Rio Tinto oder Vale kaum ein Weg vorbeiführen“, verdeutlicht Scholl. Angesichts der dafür weltweit benötigten Ressourcen geht der Fondsmanager davon aus, dass Rohstoffaktien weiterhin Luft nach oben haben werden: „Die Spitze ist noch nicht erreicht.“
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