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26.02.2024

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5 Min.

Irgendwas mit KI? Das reicht nicht!

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Das Thema KI bewegt auch die Börsen. Und wie bei jeder disruptiven Technologie wird es dabei nicht nur Gewinner geben. Vier Fondsmanager der Deka erklären, woran sie sich im dynamischen Tech-Umfeld orientieren und wie sie chancenreiche Aktien identifizieren.

Der handliche Kasten ist so groß wie eine Zigarettenschachtel, leuchtend orange und sorgt derzeit in der amerikanischen Tech-Szene für Furore. „Rabbit R1“, so der offizielle Name, ist der erste persönliche KI-Assistent im Westentaschenformat. Er verfügt über ein Display, eine Kamera und einen Einschub für eine SIM-Karte. Damit kann der Besitzer per Sprachbefehl zum Beispiel ein Taxi rufen, eine Bahnfahrkarte kaufen oder Essen bestellen. Auf den ersten Blick keine revolutionäre Idee. Tatsächlich scheint das technische Spielzeug aus billigem Plastik nur eine Symbiose aus einer künstlichen Intelligenz, Amazons bekannter Sprachmaschine „Alexa“ und einem Smartphone zu sein. Doch für Microsoft-Chef Satya Nadella könnte der digitale Hase das nächste „große Ding“ sein. Wäre der gleichnamige Hersteller Rabbit an der Nasdaq gelistet, würde Bernd Köcher vielleicht einen Blick auf das Start-up werfen. Der Fondsmanager des Deka-Industrie 4.0 und des Deka-Künstliche Intelligenz verfolgt täglich die weltweiten Trends rund um Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI). Regelmäßig ist er dafür in Fernost und den USA unterwegs, schaut sich auf Branchenmessen um oder besucht Unternehmen vor Ort. Zwei Fragen stehen dabei immer im Mittelpunkt: Wie wird ein Unternehmen an KI partizipieren, und welche Chancen bietet die jeweilige Aktie?

Selbst bei einem Börsengang käme das Rabbit-Papier für Köchers Fonds aber derzeit nicht infrage. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist überhaupt nicht absehbar, ob das Produkt überhaupt ein Erfolg wird“, erklärt er. Und schon wegen der geringen Unternehmensgröße wäre ein Kauf mit Risiken verbunden, die Köcher für seinen Fonds nicht eingehen möchte. „Das Papier würde so auch nicht zum Investmentansatz der beiden Fonds passen, die vor allem auf die Marktführer in ihren Bereichen setzen.“

Die Suche nach den KI-Gewinnern

Für das Tech-Team rund um Köcher und seinen Kollegen Andreas Wagenhäuser, der den Deka-Digitale Kommunikation managt, ist das Thema künstliche Intelligenz zu einer Herausforderung geworden. „Dass eine Firma ‚irgendwas‘ mit KI anbietet, ist für uns kein echtes Argument, in die Aktie einzusteigen.“ Sie suchen nach konkreten Anhaltspunkten beim Thema KI, die für ein Investment sprechen. „Welche KI-Produkte hat ein Unternehmen bereits auf den Markt gebracht? Was können diese Produkte? Und welche Umsätze werden damit bereits erzielt?“, beschreibt Köcher sein Vorgehen. „Ein wichtiger Aspekt ist für uns auch, worauf die Strategie bei der Entwicklung von KI-Anwendungen abzielt“, ergänzt Gero Stöckle aus dem Tech-Team der Deka.

„KI ist neben Big Data, Konnektivität und Software nur ein Teilbereich des Megatrends Digitalisierung“

Alexander Eickhoff, Fondsmanager des Deka-MegaTrends

Wozu diese Überlegungen führen können, zeigt das Beispiel Microsoft. Die Aktie gehört zu den Top-Positionen in allen Technologiefonds der von der Deka betreuten Fonds. Vieles spricht aus Sicht der Anlageexperten dafür, dass sich der Softwaregigant mit dem Thema KI neu erfindet. Ein wichtiger Baustein dabei: die Cloud-Computing-Plattform Azure. Die Kapazitäten von Azure vermietet Microsoft gewinnbringend an andere Unternehmen. Weltweit investiert Microsoft daher Milliarden in neue Rechenzentren wie etwa in Nordrhein-Westfalen und dem hessischen Bedburg. Denn die Entwicklung und Bereitstellung vieler KI-Anwendungen setzt Cloud Computing voraus. Ohne die Datenwolke läuft zum Beispiel auch beim KI-Spielzeug Rabbit nichts. „Der Umsatz von Azure ist im vergangenen Quartal um 28 Prozent gestiegen“, beobachtet Köcher. „Sechs Prozentpunkte davon sind nach Angaben des Managements allein auf reine KI-Anwendungen zurückzuführen. Das bedeutet, dass der Bereich KI einen signifikanten Beitrag zum Wachstum des Unternehmens leistet und sich dieser Beitrag dynamisch nach oben entwickelt.“

Ein Tech-Titel, auf den Köcher wie auch sein Kollege Andreas Wagenhäuser setzt, ist Meta. In die konzerneigenen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Whatsapp sind längst KI-Features wie ein Chatbot integriert. „Die bahnbrechende Entwicklung im Unternehmen findet derzeit aber unter der Oberfläche statt“, sagt Wagenhäuser. Als Konkurrent Apple vor zwei Jahren den Zugang zu den Nutzerdaten für Werbetreibende reduzierte, bekam das Meta zu spüren. Denn das sogenannte „Targeting“ für einen zielgenauen Versand von Werbebotschaften wurde für die Werbebranche fortan schwieriger. Die Werbeumsätze von Meta brachen ein. „Der Konzern machte aus der Not eine Tugend und investierte massiv in Rechenleistung“, beschreibt Wagenhäuser die Strategie des Facebook-Konzerns. „Das zahlt sich jetzt aus. Komplexe, auf Wahrscheinlichkeiten basierende KI-Modelle, die massiv mit eigenen Nutzerdaten gefüttert werden, liefern den Werbetreibenden immer bessere Ergebnisse – im Vergleich zu anderen Plattformen wohl die besten“, ist er überzeugt.

Dienstleister mit KI-Charme

Für den Deka-Digitale Kommunikation sucht er aber auch in angrenzenden Bereichen, die von KI profitieren. In das Portfolio hat er daher die RELX-Aktie genommen. Das Unternehmen bietet Workflow-Software insbesondere für Unternehmenskunden aus den Bereichen Recht und Wissenschaft an. Über eine Koopera­tion mit Microsoft hat RELX KI-Tools in die eigenen Programme integriert. Davon profitieren beispielsweise Anwälte, die von Routinearbeiten und Recherchen in juristischen Datenbanken entlastet werden. „Wie in vielen anderen Fällen hält sich das Management über den genauen betriebswirtschaftlichen Nutzen bedeckt“, sagt Wagenhäuser. „Wir beobachten aber eine nachhaltige Wachstumsbeschleunigung in diesen beiden Kernbereichen, die auf die neuen Tools zurückzuführen ist.“ Damit bietet die Aktie für ihn ein interessantes Investmentszenario, denn mit solchen KI-Anwendungen lassen sich nachhaltig Gewinne erzielen. „Das ist eine andere Ausgangslage, als nur auf eine unsichere Zukunftsstory zu setzen“, sagt er.

Mit angezogener Handbremse und etwas mehr Abstand verfolgt Alexander Eickhoff das Thema KI. Der Manager des Deka-MegaTrends investiert in die sechs übergeordneten Themen Digitalisierung, Sicherheit, Klimawandel & Umweltschutz, Gesundheit, Konsum, Smart Cities und in insgesamt 50 Subtrends. „Künstliche Intelligenz ist beispielsweise neben Big Data, Konnektivität und Software nur ein Teilbereich des Megatrends Digitalisierung, der aktuell etwas mehr als ein Viertel des Fondsportfolios ausmacht“, erklärt er. Dabei grenzt er sich mit seinem Investmentansatz bewusst von seinen Kollegen ab

Der passende Fonds für jede Anlage

Mit dem Trio Deka-Industrie 4.0, Deka-Künstliche Intelligenz und Deka-Digitale Kommunikation können Anlegerinnen und Anleger gezielt in den Technologiesektor investieren. Dabei sollten sie aber bedenken, dass Investmentfonds Wertschwankungen unterliegen, die auch zu Verlusten führen können. Der Deka-MegaTrends mit einem Volumen von mittlerweile über zwei Milliarden Euro ist vor allem ein Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau. „Mit dieser Verantwortung im Rücken gehe ich beim Investieren eher defensiv vor und orientiere ich mich im Moment lieber an Unternehmen, die KI aufbauen und dann auch in der Lage sind, die Technologie hoch zu skalieren, weil sie in anderen Bereichen genug Geld verdienen. Diese Mischung bietet meiner Meinung nach derzeit das beste Chance-Risiko-Profil im Technologiesegment.“

Fazit: Die Deka-Fondsmanager achten genau darauf, dass Unternehmen mit der neuen Technologie auch Geschäft machen und die Umsätze in dem Bereich steigen. Denn selbst wenn künstliche Intelligenz großes Potenzial verspricht, wird längst nicht jede Geschäftsidee die Erwartungen erfüllen können. Es bleibt also abzuwarten, wohin der Weg des Rabbits in Zukunft führen wird.

(Foto: Deka; Titelfoto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | John Locher)

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