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23.08.2024

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2 Min.

Leitbörsen auf Achterbahnfahrt

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Die globalen Aktienmärkte sind unlängst an einem Wochenbeginn mit einem heftigen Kurssturz gestartet. Teilweise war vor der ersten Erholung am Folgetag schon die Rede vom „schwarzen Montag“ in Japan. Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank, ordnet das Geschehen ein. 

Herr Schallmayer, bereits am Freitag vor wenigen Wochen ging der Dow Jones in die Knie. Am Monat darauf folgten überdeutlich der japanische Leitindex Nikkei sowie der DAX. Was sind die Gründe für die Talfahrt? 

Schallmayer: Am Markt findet eine überfällige und zum Teil sehr deutliche Stimmungsbereinigung in einzelnen Investmentthemen statt. Besonders betroffen davon sind die großen Technologie- und Plattformunternehmen. Diese Gruppe an Unternehmen war hauptverantwortlich für die herausragend positive Wertentwicklung der US-Aktienmärkte in den vergangenen Jahren. Bei diesen Unternehmen sowie damit in Verbindung stehender Geschäftsmodelle findet jetzt ein notwendiger Realitätscheck statt.

Warum hat es besonders die US-amerikanischen Technologiewerte, die sogenannten „Big Seven“ so stark getroffen?

Schallmayer: Die US-Börsen haben in den zurückliegenden Quartalen und Jahren vom KI-Boom und den damit in Verbindung stehenden Geschäftsmodellen extrem profitiert und sich dadurch global von anderen Aktienmärkten positiv abgesetzt. Allerdings sind damit auch die Bewertungen und Erwartungen an diese Unternehmen ebenfalls stark angestiegen. Hier findet jetzt eine Stimmungsbereinigung statt, die aufgrund der hohen Gewichtungen dieser Unternehmen in den Indizes auch deutlich auf dem Gesamtmarkt lastet.

Ist diese Kurskorrektur nur von kurzer Dauer?

Schallmayer: Aufgrund der hohen Dynamik, welche einzelne Aktiengruppen in der Vergangenheit erfahren haben, der hohen Gewichtung in den Indizes und einer einseitigen Positionierung der Marktteilnehmer, erwarten wir zunächst eine Fortsetzung der Korrektur in diesen Investmentthemen in den kommenden Wochen. Neben der Stimmungskorrektur bei einzelnen Investmentthemen verunsichert derzeit zusätzlich die Lage im Nahen Osten, so dass in den kommenden Tagen und Wochen zunächst einmal starke Nerven gefragt sind und mit erhöhten Kursausschlägen gerechnet werden muss. Eine grundsätzliche Trendwende an den breiten Aktienmärkten sollte dadurch aber nicht ausgelöst werden.  

Hat es alle Börsen weltweit gleichstark getroffen?

Schallmayer: Weniger stark betroffen sind die europäischen Aktienmärkte sowie der heimische Dax. Die Märkte hinkten in der Aufwärtsbewegung anderen Aktienmärkten hinterher und internationale Investoren schenkten den Aktien aus Europa wenig Beachtung. Somit sind die Märkte weder über-investiert, noch hatten sich die Bewertungen stark nach oben bewegt, das Korrekturpotenzial ist entsprechend begrenzt.

Wie geht es weiter?

Schallmayer: Die grundsätzlichen weltwirtschaftlichen Perspektiven deuten unverändert auf ein stabiles, im Bereich von 3 Prozent liegendem, Wirtschaftswachstum hin. Auch die gerade aktuell veröffentlichten Quartalszahlen der Unternehmen unterstreichen zwar ein grundsätzlich herausforderndes globales Umfeld, lagen aber erneut über den Erwartungen der Analysten und sprechen dafür, dass sich die Gewinnbasis der Unternehmen in diesem Jahr verbessern und auch über die Anzahl der Unternehmen verbreitern kann. Kurzfristig kann sich die Stimmungsbereinigung noch etwas fortsetzen und dabei auch schwer zu prognostizierende Eigendynamiken entwickeln. Unserer Einschätzung nach handelt es sich aber somit um eine klassische Stimmungskorrektur, und aber keine grundsätzliche Trendwende, so dass diese für den schrittweisen Aufbau von Aktienpositionen genutzt werden sollte. Unter dem Strich bleibt auch angesichts der aktuellen Situation das regelmäßige Sparen in breit investierende Anlagestrategien die langfristig richtige Entscheidung.

Foto: picture alliance  REUTERS  Willy Kurniawan

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