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Positive Energie und gesunde Skepsis
Die weltweiten Kapazitäten für grünen Strom werden sich allein bis 2030 mehr als verdoppeln, so die International Energy Agency in ihrer jüngsten Prognose. An diesem beispiellosen Potenzial können Anlegerinnen und Anleger vielfältig teilhaben: von Solar- und Windkraft über Rohstoffe, Halbleiter, Netzausbau und grünen Wasserstoff bis hin zu künstlicher Intelligenz.
Im Schnitt 596 Gramm Kohlendioxid setzte 2006 jede in Deutschland erzeugte Kilowattstunde Strom frei – das war das Jahr, als auch der Fonds Deka-UmweltInvest an den Start ging. Gut 17 Jahre später sind es nur noch 380 Gramm – in erster Linie dank des Ausbaus erneuerbarer Energien. Michael Schneider, von Beginn an Fondsmanager des Deka-UmweltInvest, konstatiert: „Eine derart positive Entwicklung hätte damals niemand erwartet.“ Der Fortschritt bei Wind- und Solarkraft ist bemerkenswert. In Deutschland ist bereits heute mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms grün, weltweit soll die 50-Prozent-Marke im Jahr 2030 geknackt werden.
Anlageuniversum immer breiter gefächert
Grüne Aktien sind trotz dieser Erfolgsstory kein Selbstläufer. So gab es 2006 hierzulande noch dutzende Solartitel an der Börse, wegen des ruinösen Wettbewerbs mit staatlich subventionierten chinesischen Anbietern sollten aber nur wenige übrig bleiben. Fondsmanager Schneider: „Die Kunst besteht von jeher darin, das Portfolio auf die richtigen Segmente auszurichten, um mit dem wichtigen Thema Energiewende auch Rendite einzufahren.“ Gut für Michael Schneider, dass sich sein Anlageuniversum im Laufe der Jahre immer breiter aufgefächert hat. Und auch Fondsanleger haben heute mehr Möglichkeiten, sich die Energiewende in ihre Depots zu holen.
Michael Schneider wird seit anderthalb Jahren von der erfahrenen Fondsmanagerin Senta Graf unterstützt. Die beiden machen sich die Wahlmöglichkeiten im Deka-UmweltInvest zunutze: „Man kann sagen, dass wir den Fonds im Laufe der Jahre mehrfach neu erfunden haben.“ Der Erfolg des Duos hat dem Deka-UmweltInvest großen Zuspruch gebracht. Aus dem einstigen Nischenfonds mit weniger als 100 Millionen Euro ist ein Schwergewicht mit mehr als zwei Milliarden Euro Volumen geworden.
Gegenwärtig gehören Klassiker zum Kern des Konzepts: Große Stromversorger, die sich zu den wichtigsten Playern bei Erneuerbaren entwickelt haben. „Ob es um Stromproduktion, -netze oder -vermarktung geht, in der Energiewelt führt kein Weg an ihnen vorbei.“ Versorger kommen auch mit einer natürlichen Herausforderung der erneuerbaren Energien am besten zurecht: Da sich Wind- und Solarkraft nicht steuern lassen, schwanken die Produktion und somit auch die Strompreise erheblich. Schneider: „Große Versorger können darauf mit ihren Kraftwerkparks flexibel reagieren.“ Iberdrola zum Beispiel speichert überschüssigen Strom in Wasserkraftwerken. Dazu pumpt der spanische Versorger das Wasser mithilfe grüner Energie in höhergelegene Becken. Steigt der Strombedarf wieder, wird das Wasser abgelassen und treibt über Turbinen die Generatoren an. Ist die Nachfrage am Markt besonders stark, kann Iberdrola zusätzlich Gas verstromen und vom höheren Preis profitieren.
Grün lohnt sich, die Kostenkurven fallen
Iberdrola gehört zu den Pionieren bei erneuerbaren Energien. Das grüne Portfolio reicht von Brasilien bis Australien und kommt auf eine Gesamtkapazität von 43,2 Gigawatt. Die Leistung entspricht etwa 50 Kohlekraftwerken und wächst rasant. So wird immer weniger klimaschädliche Kohle zur Stromproduktion benötigt. In Großbritannien wurde das letzte Kohlekraftwerk Ende September abgeschaltet. Auch der britische Versorger SSE hat sich der grünen Stromproduktion verschrieben. Grün lohnt sich, denn „die Kostenkurven fallen“, so Michael Schneider. In vielen Ländern Europas sind erneuerbare Energien bereits die preiswerteste Art, Strom zu erzeugen. Die Expansion ist somit nur logisch, sie stößt bisweilen allerdings bei der Netzaufnahmefähigkeit an Grenzen. Denn je mehr volatile Kapazitäten aus Wind und Sonne angeschlossen werden, desto häufiger könnten die Netze an ihre Belastungsgrenze kommen.
Der Ausbau der Stromnetze ist in vielen Teilen der Welt eine dringliche Angelegenheit und ein attraktives Anlagesegment in Klimaportfolios. Auch in den USA reichen die Netze nicht und die vorhandenen Trassen sind vielerorts überaltert. „Die Stromversorger haben Schwierigkeiten, den Netzausbau und die Instandhaltung zu leisten, denn ihre Belegschaften altern mit. Es fehlt qualifizierter Nachwuchs“, weiß Senta Graf: „Profiteure sind Infrastrukturdienstleister wie Quanta Services. Eine Besonderheit des Unternehmens ist sein ‚Advanced Training Center‘, in dem die Mitarbeiter auf die anspruchsvollen Jobs rund um Hochspannungsstrom vorbereitet werden.“
Bei Projekten zum Bau neuer Trassen zeichnet nicht selten das Beratungshaus WSP aus Kanada für Konzeption, Planung und Realisierung verantwortlich. WSP hat die Stadt Chicago bei ihrem „Climate Action Plan“ mit einem Maßnahmenkatalog unterstützt, war an der Planung der neuen Sydney Metro West Linie beteiligt und entwickelt für Kanadas Hauptstadt Ottawa eine Energieversorgung, die 63 Prozent Treibhausgase einsparen soll. Die Komplexität derartiger Projekte überschreitet schnell das Maß dessen, was lokale Verwaltungen bewältigen können. WSP löst die Aufgaben aus einer Hand und gehört zu den wenigen bedeutenden Planern und Beratern für Umweltprojekte in einem ansonsten zersplitterten Markt.
Derzeit suchen die Fondsmanager Schneider und Graf gezielt neue Anlagebereiche und Geschäftsmodelle für den Deka-UmweltInvest, gehen dabei allerdings mit gesunder Skepsis vor. Beispiel grüner Wasserstoff: Das Molekül kann Wirtschaftsbereiche dekarbonisieren, die sich kaum direkt mit grünem Strom elektrifizieren lassen. So wäre eine Batterie für ein Containerschiff viel zu groß und schwer, klimaschonende E-Fuels auf Basis von grünem Wasserstoff sind dagegen technisch machbar. Weitere Anwendungen für Wasserstoff gibt es unter anderem in der Luftfahrt, Landwirtschaft oder der Industrie.
Abwarten, wer mit Wasserstoff Erfolg hat
Für Investoren gibt es beim Thema Wasserstoff allerdings viele „moving parts“, wie Schneider es ausdrückt. Die Produktion grünen Wasserstoffs mittels Elektrolyse ist noch nicht wettbewerbsfähig. Das Geschäft hängt von politischen Rahmenbedingungen und Subventionen ab, die sich ändern können. „Wir bevorzugen Geschäftsmodelle, bei denen absehbar ist, wann sie sich von selbst rechnen“, so Senta Graf. Breit aufgestellte Unternehmen wie Air Liquide oder Linde, bei denen grüner Wasserstoff einer von vielen Geschäftsbereichen ist, kommen für den Deka-UmweltInvest in Betracht, reine Spezialisten zurzeit nicht. Graf: „Wir warten zunächst ab, wer mit Wasserstoff Erfolg haben wird.“
Anleger, die nicht warten wollen, können sich den Deka Future Energy ESG ansehen. Dieser ETF enthält Aktien aus aller Welt, darunter viele Spezialisten für Sonne, Wind und Wasserstoff oder auch Batterien und Geothermie. ETF heißt, es handelt sich um einen börsengehandelten Indexfonds ohne aktives Fondsmanagement. Die 60 Indextitel wurden mithilfe des Algorithmus Artis ausgewählt. Dieser hat Hunderttausende von Dokumenten wie Geschäftsberichte, Ad-hoc-Mitteilungen oder Finanznachrichten ausgewertet, um die am besten passenden Unternehmen zum Thema Future Energy zu identifizieren. ESG trägt der Index im Namen, weil auch Nachhaltigkeitskriterien in die Auswahl der Aktien einfließen.
Künstliche Intelligenz als kluge Geschäftsidee
In Zukunft werden computerbasierte Analysen, die künstliche Intelligenz einsetzen, eine immer größere Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Ein Nebeneffekt der komplexen Rechenoperationen: Sie verbrauchen enorm viel Energie. „Dass die Stromnetze in den USA dringend ausgebaut werden müssen, liegt nicht zuletzt am Strombedarf der Datencenter von KI-Anwendungsentwicklern wie Microsoft, Google und Meta“, erklärt Gero Stöckle, Fondsmanager des Deka-Künstliche Intelligenz. „Im Jahr 2022 entfiel etwa ein Prozent der globalen Stromnachfrage auf Datencenter, bis 2030 soll ein hoher einstelliger Wert erreicht sein.“ Der Netzspezialist Quanta Services ist deshalb auch ein Kandidat für den Deka-Künstliche Intelligenz. Fondsmanager Stöckle: „Wir verfolgen die Strategie, die komplette KI-Wertschöpfung abzudecken. Diese beginnt mit der benötigten Infrastruktur wie den Halbleitern von Nvidia, den Stromnetzen von Quanta Services oder auch den Batterieparks von Fluence und Engie. Als zweites investieren wir in die Anwendungsentwickler und schließlich drittens in die Profiteure der Anwendungen.“Versorger zählen auch zu den ProfiteurenDer hohe Strombedarf der KI stellt die Energiewende einerseits auf eine weitere Probe, andererseits wird die Energiewirtschaft durch intelligente Anwendungen effizienter. Versorger zählen also auch zu den Profiteuren. Gero Stöckle: „KI kann die Leistung von Kraftwerken optimieren, indem sie genauere Vorhersagen für Sonneneinstrahlung und Wind trifft. KI hilft auch beim Lastenmanagement und der Stabilisierung der Netze, kann Anomalien und Fehler im System erkennen oder man schaltet sie beim Energiehandel ein.“ Gut zu wissen: Große Techunternehmen sind zudem Vorreiter beim Einsatz erneuerbarer Energien. Amazon ist oft auch die Nummer eins der privaten Abnehmer von grünem Strom und hat weltweit in mehr als 500 Wind- und Solarparks investiert.
Ohne Rohstoffe keine Energiewende
Die KI-Größen würden allerdings Probleme bekommen, gäbe es nicht genügend Kupfer für die Zuleitungen in ihre Rechenzentren. Gleiches gilt für die Betreiber von Wind- und Solarparks, ein einzelnes modernes Windkraftrad benötigt etwa fünf Tonnen Kupfer plus ein Vielfaches in der Stromleitung. „Der Anstieg der Kupfernachfrage basiert zu einem großen Teil auf der grünen Transformation und KI“, erklärt Alexander Scholl, Fondsmanager des DekaLux-GlobalResources. „Der Kupferpreis ist von 4000 auf 10.000 US-Dollar gestiegen und das ist möglicherweise noch nicht das Ende der Fahnenstange.“ Von diesem Boom profitieren Minenaktien wie Ivanhoe oder Freeport-McMoRan.
Auch andere Rohstoffe werden für die Transformation benötigt, Alexander Scholl rechnet mit „einem Nachfrageschub für die kommenden 15 bis 20 Jahre“. Batterien enthalten beispielsweise Lithium und Nickel, Elektromotoren wiederum brauchen mehr Aluminium als Verbrenner. Aluminium spart bei Fahrzeugen zudem Gewicht. Umso besser, wenn dieses Metall mit Wasserkraft hergestellt wird, wie bei Norsk Hydro aus Norwegen.
Der DekaLux-GlobalResources investiert zu etwa 60 Prozent in Minen-, Stahl und Goldunternehmen, 40 Prozent entfallen auf die Öl- und Gasbranche. Fossile Rohstoffe sind für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Daran wird sich kurzfristig auch nichts ändern. Bis circa 2030 wird die Ölnachfrage voraussichtlich weiter leicht steigen und anschließend nur langsam sinken.
Firmen bekennen sich zur Transformation
Was sich aber geändert hat, sind die Unternehmensstrategien. Davon kann Alexander Scholl aus eigener Erfahrung berichten, denn er deckt den Rohstoffbereich seit mehr als 20 Jahren ab: „Als ich angefangen habe, war Klimaschutz in der Branche ein Randthema. Seit einigen Jahren bekennen sich aber immer mehr Unternehmen zur Transformation. Die meisten von ihnen haben sich ambitionierte Ziele für die Reduzierung der CO2-Emissionen gesetzt und sie mit konkreten Projekten hinterlegt.“ Bei Total Energies aus Frankreich entfallen zum Beispiel von 18 Milliarden Euro geplanten Investitionen fünf Milliarden auf den Bereich Low Carbon. Die Gewinne aus dem traditionellen Öl- und Gasgeschäft fließen zunehmend in die Transformation. Denn wie das Ausbautempo der erneuerbaren Energien zeigt: Die Zukunft ist grün.
Fotos: Deka; Titelfoto: Iberdrola
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