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Einstieg in den Ausstieg
„In den letzten acht Wochen hat sich die Welt zwar nicht wesentlich verändert, doch ist in diesem kurzen Zeitraum seitens der Notenbanken deutlich gemacht worden, dass sie bereit, willens und in der Lage sind, sich nun recht zügig von der ultra-expansiven Geldpolitik zu verabschieden“, so Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater.
Auf der Sitzung der US-Notenbank Fed Mitte Dezember (im Bild der US-Notenbankchef Jerome Powell) gab es schon einen markanten kommunikativen Schwenk, der auf der Januar-Sitzung nochmals bestätigt und verstärkt wurde. Die Entscheidung zum Einstieg in den Ausstieg komme nicht zu früh, denn die konjunkturellen Perspektiven für den weiteren Jahresverlauf seien trotz Omikron wieder heller und die Erholung der Weltwirtschaft seit der Rezession im Frühjahr 2020 weit vorangeschritten. „Eine Krisen-Geldpolitik ist der Lage inzwischen schlichtweg nicht mehr angemessen“, so Kater weiter.
Hoffnung auf geringere Preissteigerungsraten
Damit werden die Gefahren ernstgenommen, die von einer auch durch steigende Energiepreise erhöhten Inflation ausgehen. Denn bis zuletzt sind die Inflationsraten weiter gestiegen. In den USA lag die Inflationsrate im Januar bei 7,5 Prozent, in Euroland bei 5,1 Prozent. „Solche hohen Steigerungsraten der Verbraucherpreise sind durchaus typisch für eine konjunkturelle Erholungsphase nach einer scharfen Rezession. Insoweit herrscht nach wie vor die Zuversicht, dass die entsprechenden Basiseffekte aus den Inflationsraten herauswachsen und im weiteren Jahresverlauf 2022 geringere Preissteigerungsraten zu verzeichnen sein werden“, ordnet Kater die Lage ein. „Allerdings dürfte dies etwas langsamer geschehen als zuletzt erwartet. Vermutlich werden die meisten Notenbanken Anfang kommenden Jahres Inflationsraten um oder leicht oberhalb ihrer geldpolitischen Ziele erleben.“
Diesem Basisszenario stehe das Risiko entgegen, dass die ursprünglichen Inflationsimpulse zu Zweitrundeneffekten führen. Vor allem spürbar höhere Lohnabschlüsse könnten dazu beitragen, dass die Inflationsraten kaum zurückgehen und in den nächsten Jahren deutlich über den Inflationsraten der Notenbanken liegen. Im Risikoszenario kommen Preis-Lohn-Spiralen in Gang und gefährden die monetäre Stabilität. „Dann müssten die Notenbanken bremsend in den restriktiven Leitzinsbereich vorstoßen und würden damit eine Anpassungsrezession hervorrufen. Wahrscheinlicher ist aber nach wie vor, dass eine ganze Reihe von vorübergehenden Preiseffekte auslaufen werden und es bei der anstehenden Zinswende ausreicht, die Geldpolitik zu normalisieren. Das heißt, dass die Leitzinsen bis zum neutralen Niveau angehoben werden, mit dem die Notenbanken weder schieben noch bremsen. In den USA dürfte in rund einem Jahr bereits das neutrale Leitzinsniveau von 2,25 Prozent bis 2,5 Prozent erreicht sein. Die EZB dürfte Ende 2022 einen ersten Zinsschritt vornehmen, dem 2023 weitere drei Zinserhöhungen folgen werden“, so Kater.
Kehrtwende muss verarbeitet werden
Die Aussicht auf das Ende der Anleihekaufprogramme, auf die Verkürzung der Zentralbankbilanzen und auf erste Leitzinserhöhungen ist in den letzten Tagen an den Finanzmärkten eingepreist worden. Rasch haben sich ein Großteil der Staatsanleihen von der negativen Rendite verabschiedet. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert seit langer Zeit wieder im positiven Bereich bei gut 0,2 Prozent. „Die geldpolitische Kehrtwende kam hinreichend abrupt und muss erst einmal verarbeitet werden. Aber auch wenn die Zinsen zwar schneller als zuvor erwartet steigen, dürften die Leitzinsen nicht konjunkturschädigend weit angehoben werden. Damit kann sich der Aufschwung fortsetzen, und die guten Umsatz- sowie Gewinnperspektiven für die Unternehmen bleiben erhalten.
Aus Anlegersicht bleiben so Aktien mit der Aussicht auf neue Höchststände die attraktivste Anlageklasse in diesem Jahr“, erklärt Kater. Bei den Anleihen seien die Belastungen des Zinsanstiegs für die Kurse hingegen nicht zu übersehen. Auch weiten sich die Zinsaufschläge bei Anleihen geringerer Bonität aus. Hier herrsche große Unsicherheit darüber, wie genau die geldpolitische Normalisierung vonstattengehen werde. „Eine breite Aufstellung im Portfolio ist in diesen Zeiten zielführender denn je“, betont der Deka-Chefvolkswirt. Und trotz aller Renditeanstiege zeichne sich ab, dass auch mit der Zinswende liquide und sichere Zinsanlagen nach Abzug der Inflation keinen positiven Ertrag erzielen werden – und zwar über die gesamten Zwanzigerjahre hinweg.
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