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Aktien und Anleihen konkurrieren
Die Stimmung an den Börsen hat sich gedreht. fondsmagazin spricht mit zwei Deka-Fondsmanagern über neue Chancen und Risiken auf dem deutschen Aktienmarkt und warum Anleihen die alte und neue Konkurrenz sind.
Anfang März verabschiedet sich Linde, der weltgrößte Industriegaskonzern und mit Abstand wertvollste Dax-Konzern aus dem deutschen Leitindex. Künftig wird die Linde-Aktie nur noch an der New Yorker Börse notiert sein. Der Grund: Die Aktie hatte mittlerweile ein zu großes Gewicht im Index. Für Wolfgang Ewig, Fondsmanager des 1965 aufgelegten Klassikers DekaFonds, heißt das, die Linde-Aktien im Portfolio werden bis März auf null runtergefahren: Denn der DekaFonds konzentriert sich seit eh und je auf in Deutschland notierte deutsche Aktien und investiert vorwiegend in ausgewählte Titel aus Dax und dessen Ablegern MDax und TecDax.
Plötzlich sind die Renditen von Anleihen wieder konkurrenzfähig
Grafik: KD 1
Mit dem Erlös wird der Fondsmanager überwiegend die Anteile anderer deutscher Unternehmen im Fonds erhöhen. „Wie die 40 Dax-Unternehmen in dem Index nach dem Linde-Aus neu gewichtet werden, spielt für uns eine untergeordnete Rolle“, sagt Ewig. „Wir picken die Unternehmen heraus, deren Mix aus Geschäftsmodell, Bewertung und kurz- und mittelfristigen Gewinnaussichten wir für attraktiv halten.“
Nicht nur der Sonderfall Linde zeigt, wie wichtig ein aktives Fondsmanagement sein kann. Wichtig ist das auch, wenn sich die Rahmenbedingungen für Anlegerinnen und Anleger verändern. So hat das Rezessionsgespenst mittlerweile seinen Schrecken verloren. Die Energiepreise fallen wieder. Die Inflationsrate steigt nicht mehr so heftig wie noch vor einem Jahr. Und die Konjunkturaussichten für deutsche Industrieunternehmen haben sich wieder verbessert, auch wegen der „Wiedereröffnung“ von Chinas Wirtschaft. Gerade deutsche Aktien und mit ihnen der DekaFonds konnten von dieser Trendwende profitieren. Der Dax ist seit September 2022 laut Ewig sogar deutlich stärker gestiegen als der Weltindex MSCI World. „Am Markt hat sich mittlerweile die Meinung durchgesetzt: Das Schlimmste liegt hinter uns“, sagt der Fondsmanager.
Zu den größten Werten im DekaFonds zählen Siemens, Airbus, Mercedes-Benz, Deutsche Telekom und SAP, wie auch die Versicherungsriesen Allianz und Münchener Rück. Ewig hat zuletzt Banken und Versicherungen übergewichtet, vor allem wegen der gestiegenen Zinsen. Schließlich können Kreditinstitute jetzt ihre Zinsmarge verbessern und Versicherer eingenommene Prämien profitabler in festverzinsliche Wertpapiere anlegen. Die Münchener Rück schätzt Ewig unter anderem deshalb, weil es dem Unternehmen gelungen sei, „als Platzhirsch am Markt frühzeitig höhere Preise durchzusetzen und dabei eine überlegene Risikoselektion bei der Vertragsauswahl zu zeigen“. Das heißt: Ein Marktführer macht genug Geschäft und kann es sich auch einmal leisten, auf Umsatz zu verzichten, wenn das Risiko zu hoch erscheint, dass die Versicherung zu oft in Anspruch genommen werden könnte.
Zinsmarge verbessert sich
In dem Fonds stecken aber auch Werte, die nicht zum Dax gehören, wie etwa der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und der Mietwagenverleiher Sixt. Ihr Geschäft läuft besser, seit wieder mehr Menschen reisen. Als Belastung für deutsche Aktien sieht Ewig die im Vergleich zu den USA oder Asien höheren Energiepreise, die hohen Kosten durch den Umbau hin zu einer grünen Energieversorgung und die langwierigen Genehmigungsverfahren
Wie der DekaFonds hat auch der Rentenfonds Deka-CorporateBond Euro zuletzt vom Stimmungswechsel der Anlegerinnen und Anleger profitiert. Fondsmanager Felix Hofmann investiert überwiegend in Euro-Unternehmensanleihen mit guter und sehr guter Qualität der Schuldner. 2022 war für Anleihen mit oft zweistelligen Kursverlusten das wohl schwächste Jahr seit rund vier Jahrzehnten, nachdem der Anstieg der Zinsen für sinkende Kurse bei niedriger verzinsten Altanleihen gesorgt hatte. Jetzt blickt Hofmann wieder optimistischer in die Zukunft: „Das Risiko von Kursverlusten in den Anleihen ist in diesem Jahr deutlich geringer.“
Die nachlassenden Inflationssorgen und die gestiegenen Zinsen haben Anleihen wieder attraktiver gemacht. Wie stark sich die Lage verändert hat, zeigen zwei Zahlen, die der Fondsmanager präsentiert: Die Rendite für Euro-Unternehmensanleihen ist im Durchschnitt binnen eines Jahres von rund 1 Prozent auf fast 4 Prozent bis Mitte Februar 2023 gestiegen, die für Hochzinsanleihen von 3,5 auf etwa 6 Prozent. Für die Anlegerinnen und Anleger lohnt es sich deshalb auch wieder, wenn Hofmann Anleihen mit längeren Laufzeiten für den von ihm gemanagten Rentenfonds kauft. Dazu zählen zum Beispiel Papiere von bekannten US-Unternehmen wie IBM oder General Motors, die aber in Euro emittiert wurden. Oder Anleihen französischer Banken wie BNP Paribas oder Société Générale.
Ebenfalls im Portfolio sind nachrangige Anleihen europäischer Banken wie etwa der niederländischen ING Gruppe. Bei diesen werden Gläubigerinnen und Gläubiger im Fall einer Insolvenz des Unternehmens erst später, also eben nachrangig, bedient. Daher sind für diese Anleihen die Zinsen höher. Die Gefahr, dass solche bekannten Unternehmen irgendwann ihre Zinsen nicht mehr zahlen oder gar die Gläubigerinnen und Gläubiger nicht mehr auszahlen, schätzt der Fondsmanager eher als gering ein: „Wer nicht zurückzahlt, bekommt ein Reputationsproblem.“ Dennoch bleibt ein Risiko, darüber müssen sich Investoren im Klaren sein.
Bonds are back
Wie es am Aktien- und Rentenmarkt weitergeht, hängt maßgeblich von der Zinspolitik der Notenbanken und der Entwicklung der Konjunktur ab. Steigen die Leitzinsen weiter, müssen die Staaten und Unternehmen für neue Anleihen ebenfalls höhere Zinsen anbieten. Entwickelt sich die Wirtschaft schlechter als erwartet, sinken die Gewinne der Unternehmen. Und wird der Aktienmarkt weniger attraktiv, könnten Anleihen ebenfalls stärker gefragt sein.
So oder so, Aktien haben durch Anleihen wieder eine neue alte Konkurrenz bekommen. Und wer mit Aktienfonds aufgrund der Streuung das Risiko minimiert, kann zusätzlich Rentenfonds als Risikopuffer ins Depot einbauen. Der DekaFonds wie der Deka-CorporateBond Euro kommen dabei als Basisinvestment für eher langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger infrage.
Beide Fondsmanager warnen aber vor übertriebenen Erwartungen. „Mit dem Zinsanstieg wird es nicht immer so weitergehen“, sagt Felix Hofmann. Es möge noch der eine oder andere halbe Prozentpunkt dazukommen, „ich sehe die Zinsen für Bundesanleihen aber nicht auf 5 Prozent steigen.“ Sein Kollege Wolfgang Ewig ergänzt: „Ich rechne nach dem starken Jahresauftakt nicht damit, dass der deutsche Aktienmarkt weiter überdurchschnittlich stark zulegt.“ Sollten die Energiekosten wieder deutlich zulegen, erwartet Ewig bis Jahresende sogar „eine Underperformance des deutschen Aktienmarktes“. Trotzdem dürfte nun erstmals seit Jahren wieder die Möglichkeit bestehen, in beiden Segmenten auskömmliche Renditen zu erzielen.
Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen PRIIP-KIDs (Basisinformationsblätter), die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de, erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inclusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung sind unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kundenbeschwerdemanagement verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen den Vertrieb zu widerrufen.
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