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23.09.2024

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4 Min.

Wie viel USA soll es im Portfolio sein?

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Wie können Anlegerinnen und Anleger im Umfeld von US-Wahlen und Zinswende agieren? fondsmagazin hat bei drei Fondsmanagern nachgefragt.

Sergio Macias hat den 5. November, den Tag der US-Präsidentschaftswahlen, dick in seinem Kalender markiert. Das Gleiche gilt aber auch für den 7., 13. und 21. November. „Nach den Wahlen ist vor der Sitzung der Fed. Und nach dem Zinsentscheid der Fed ist vor den US-Inflationsdaten und den Quartalszahlen von Nvidia. Gut möglich, dass der Spezialist für KI-Chips auch mit seinem nächsten Quartalsbericht wieder einmal große Bewegungen an den Märkten auslöst, mehr als das Wahlergebnis“, sagt der Manager des globalen Aktienfonds DekaSpezial.

Denn eine Präsidentschaftswahl ist zwar keine Routine, aber sie ist eben nur einer von vielen wichtigen Einflüssen für den Verlauf der Aktienkurse. „Als Fondsmanager blicke ich mit Szenarien für die Marktentwicklung ein gutes Stück weit in die Zukunft. Wenn dann wichtige Daten veröffentlicht werden oder bestimmte Ereignisse eintreten, prüfe ich, inwieweit sie mein Hauptszenario bestätigen oder ob ich Anpassungen an meiner Strategie vornehmen sollte“, erklärt Macias. Das ist eine kontinuierliche Aufgabe, die immer wieder zu Optimierungen im Portfolio führt.

Konjunkturdaten hin, Wahlergebnis her, eines steht für Sergio Macias fest: „Die USA sind strukturell der interessanteste Markt für Anlegende, weil die Wirtschaft einen großen Vorsprung vor anderen Regionen hat.“ Das sieht Robin Estenfelder, der mit seinem Deka-UnternehmerStrategie Europa ausschließlich auf dem heimischen Kontinent anlegt, zwar ähnlich. Er sagt aber auch: „In Europa gibt es ebenfalls hervorragende Unternehmen, die man nicht links liegen lassen sollte. Zumal der europäische Aktienmarkt günstiger bewertet ist als der amerikanische.“ Was Privatanleger aus diesen Rahmenbedingungen machen sollten, hängt dann vor allem auch von ihrer aktuellen Depotzusammensetzung ab.

Wall Street prägt den Weltmarkt

Im DekaSpezial hatten die USA bis in den Sommer hinein eine Gewichtung von 74 Prozent, der Fonds war offensiv positioniert. Seit August stellt Macias seinen Fonds schrittweise defensiver auf. Das heißt nicht, dass er pessimistisch ist. Vielmehr geht es um Vorsicht in einer Zeit mit zahlreichen Unwägbarkeiten – neben der Präsidentschaftswahl beispielsweise eine mögliche Konjunkturschwäche in den USA. Der Deka-Stratege sagt: „Ich achte jetzt stärker darauf, böse Überraschungen zu vermeiden – sollte es etwa statt der weichen Landung der US-Konjunktur doch einen härteren Aufprall geben.“

Kühlt die Konjunktur deutlicher ab, könnte es zu weiteren Umschichtungen im Portfolio kommen. Große, höher bewertete Technologieaktien werden abgebaut; kleinere, günstigere Tech-Titel, die bei der Finanzierung ihres Wachstums von sinkenden Zinsen überproportional profitieren, werden im Gegenzug aufgebaut. Auch Europa könnte im DekaSpezial an Bedeutung gewinnen. Macias: „Ich habe kürzlich auf einer Investorenkonferenz in Paris interessante Gespräche mit französischen Unternehmenslenkern geführt. Aktien aus Frankreich haben Potenzial.“

Es kann also zu taktischen Justierungen am Fondsportfolio kommen, mittel- bis langfristig bleibt es aber bei der Favoritenrolle der USA. Der Deka-Experte sagt: „Die USA haben einen gigantischen, homogenen Binnenmarkt mit 330 Millionen Konsumenten und sind in vielen Wirtschaftsbereichen – anders als Europa oder Asien – nahezu autark. Und die Energiepreise sind etwa halb so hoch wie in Deutschland.“

„Aktien aus dem Konsum- und Finanzbereich oder auch Immobiliensektor würden von Zinssenkungen profitieren“

Gunther Kramert, Deka-Fondsmanager

Land der unternehmerischen Freiheiten

Deka-Fondsmanager Gunther Kramert nennt einen weiteren Vorteil: „US-Unternehmen haben viel größere Handlungsfreiheiten, um zum Beispiel auf konjunkturelle Schwankungen flexibel zu reagieren.“ Kramert steuert den Aktienfonds Deka-DividendenStrategie, der aktienadäquate Renditen bei unterdurchschnittlichen Kursschwankungen erzielen soll. Zweimal jährlich, im Mai und November, werden Erträge an die Anlegenden ausgeschüttet.

Da europäische Aktiengesellschaften traditionell höhere Dividenden als ihre amerikanischen Pendants bieten, ist der Deka-DividendenStrategie überproportional in Europa investiert. Gunther Kramert hat in den letzten Jahren allerdings den US-Anteil auf rund die Hälfte des Portfolios aufgestockt. Denn Kramert will mit dem Fonds ein Gleichgewicht aus Wachstumspotenzial und regelmäßigen Ausschüttungen erreichen.

Die beliebtesten Aktien an der Wall Street wie Amazon oder Nvidia gelten trotz ihrer glänzenden Geschäftsaussichten inzwischen als teuer und schwanken stark im Kurs. Der US-Markt ist aber so vielfältig, dass Kramert genügend attraktive Papiere findet: „Aktien aus dem Konsum- und Finanzbereich oder auch Immobiliensektor haben beispielsweise unter den hohen Zinsen besonders gelitten, da Hypotheken teurer wurden und die Bautätigkeit nachließ. Sie würden von deutlichen Zinssenkungen entsprechend profitieren.“ Mit dem kontinuierlichen aktiven Fondsmanagement versucht Kramert, die bestmöglichen Ergebnisse für die Anlegerinnen und Anleger zu erzielen.

USA dominiert den MSCI World

Die wichtigste Entscheidung treffen allerdings die Anleger selbst: die Fondsauswahl. Gunther Kramert: „Wenn ich auf Veranstaltungen mit Kunden ins Gespräch komme, stoße ich hier und da immer noch auf Vorbehalte gegenüber weltweiten Fondsanlagen. Das ist jammerschade.“ Wie schade, das zeigt der Blick in die Wertentwicklungsstatistik des Fondsverbands BVI: Globale Aktienfonds haben in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 113,2 Prozent Rendite erreicht, europäische Aktienfonds 87,9 Prozent. Über 20 Jahre betrachtet war der Abstand noch größer. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall. Wer in seinem Depot auf globale Fonds und Branchenfonds für Technologie oder künstliche Intelligenz setzt, kann auf eine US-Quote von bis zu 80 Prozent kommen. Unter diesen Umständen würde die Ergänzung mit einem reinen Europafonds aktuell gut passen.

Fondsmanager Robin Estenfelder hält seinen Deka-UnternehmerStrategie Europa da aus zwei Gründen für einen spannenden Fonds: „Erstens: Das Investmentkonzept mit Fokus auf familiengeführte Unternehmen ist vielversprechend. Studien zeigen, dass Familienunternehmen langfristig, effizient und nachhaltig investieren, was für eine hohe Qualität und überdurchschnittliches Wachstum spricht. Zweitens werden oft kleine bis mittelgroße Unternehmen von Familien gelenkt. Genau diese Small- und Midcaps sollten von sinkenden Zinsen überproportional profitieren.“

 

Fotos: picture alliance / zz NDZ STAR MAX IPx / zz NDZ STAR MAX IP

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