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27.01.2025

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6 Min.

Mit dem richtigen Mix das Potenzial nutzen

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Angesichts sinkender Zinsen und einer moderat wachsenden Weltwirtschaft stehen die Aussichten für Anlegerinnen und Anleger auch für 2025 gut. Sechs Fondsmanager der Deka zeigen, mit welchen Strategien sie Chancen nutzen wollen.

Für die Aktionärinnen und Aktionäre der VusionGroup kam die Weihnachtsbescherung schon ein paar Tage vor Heiligabend. Die Nachricht über einen dritten Großauftrag von Walmart katapultierte den Kurs des führenden Anbieters von elektronischen Preisschildern Mitte Dezember innerhalb kurzer Zeit in die Höhe. Der US-Einzelhandelsriese hat das französische Unternehmen mit der Digitalisierung der Preisschilder in allen Filialen des Konzerns beauftragt. Bei rund 4600 Walmart-Shops allein in den USA, in denen etwa 120.000 Produkte gelistet sind, bedeutet das einen Auftragswert von insgesamt 2,3 Milliarden Euro. „Walmart ist kein Einzelfall. Aufgrund der Möglichkeit, Preise dynamisch und schnell anzupassen, sind digitale Lösungen für viele Einzelhändler in Amerika und Europa die bevorzugte Lösung“, weiß Robin Estenfelder, Manager des Deka-UnternehmerStrategie Europa. „Dabei sind im Einzelhandel der gesamten westlichen Welt von rund zehn Milliarden Preisschildern noch nicht einmal zehn Prozent ausgetauscht. Das zeigt, welch großes Potenzial in diesem Konzept steckt.“

Mit einem Jahresumsatz von etwas mehr als 800 Millionen Euro und einer Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Euro ist die französische VusionGroup ein typischer Hidden Champion in Europa – und entspricht damit genau dem Profil, auf das Estenfelder mit seinem Investmentansatz setzt: börsennotierte Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe, die sich oft zu großen Teilen in Familienbesitz befinden und deren Management mit einer interessanten Geschäftsidee eine langfristige Investitionsstrategie verfolgen. Überzeugt das Unternehmen mit soliden Bilanzen, guten Ergebnissen und einem erprobten Geschäftsmodell, greift er zu – so wie bei der VusionGroup. Aufgrund der guten Performance ist die Aktie inzwischen zu einer Top-Ten-Position im Fondsportfolio aufgestiegen.

Kleinere Aktien haben Aufholpotenzial

Estenfelder ist überzeugt, dass sein Suchmuster auch im gerade angelaufenen Börsenjahr genügend neue potenzielle Kaufkandidaten auf seine Liste bringen wird. „Viele kleine und mittlere Unternehmen weisen an der Börse inzwischen einen überdurchschnittlichen Bewertungsrückstand gegenüber Großkonzernen auf“, erklärt er sein Kalkül. „Diese Lücke sollten sie 2025 endlich aufholen können – sobald sich neben den gesunkenen Zinsen und damit verbesserten Finanzierungsbedingungen auch die konjunkturelle und politische Lage in Europa verbessert hat. Das dürfte sich dann in den Geschäftszahlen des laufenden Jahres bemerkbar machen.“

„Der Megatrend Gesundheit wird wieder stärker in den Fokus rücken“

Mario Adorf, Fondsmanager des Deka-GlobalChampions

Interessante Möglichkeiten sieht er derzeit in Europa, vor allem auch in Skandinavien. „Gerade dort gibt es viele Marktführer im Gesundheitswesen, bei IT-Dienstleistungen, aber auch in Industriebranchen, die den Vergleich mit entsprechenden US-Wettbewerbern nicht scheuen müssen.“ Die günstigeren Bewertungsrelationen versprechen zumindest auf dem Papier noch Luft nach oben. Der Börsengang der schwedischen Online-Apotheke Apotea Ende vergangenen Jahres etwa, den Estenfelder vom Start weg mitgemacht hat, erwies sich auf Anhieb als Glücksgriff. Gleich am ersten Handelstag legte die Aktie gegenüber dem Ausgabepreis um fast 50 Prozent zu.

Auch Mario Adorf, Manager des Deka-GlobalChampions, sieht weiterhin gute Einstiegschancen bei Aktien. Anders als sein Kollege beschränkt er sich aber nicht auf Europa, sondern sucht weltweit nach Unternehmen. „Ziel des Fonds ist es, an den Chancen der Weltwirtschaft zu partizipieren. Deshalb entfällt auch rund ein Viertel des Fondsportfolios dauerhaft auf die Emerging Markets, die etwa die Hälfte der weltweiten Wirtschaftskraft ausmachen“, erläutert Adorf das Konzept des Deka-GlobalChampions. „Aktuell sind wir beispielsweise in Indien, Südkorea, aber auch China und Brasilien nennenswert investiert.“

Emerging Markets sollten nicht fehlen

Bei den Unternehmen in beiden Hemisphären gilt: Größe und Qualität sind für Adorf entscheidende Auswahlkriterien. Der Anlageprofi setzt auf Konzerne mit dominanter Marktmacht, die sich in den kommenden Jahren auch nachhaltig wirtschaftlich für sie auszahlt. Dazu gehören vor allem die Tech-Giganten aus den USA wie Nvidia, Alphabet & Amazon. An dieser Ausrichtung will Adorf auch in den kommenden Monaten festhalten, die Akzente aber etwas verschieben. „Wir haben begonnen, einzelnen Positionen in diesem Bereich gezielt etwas abzubauen – zum einen, um eine zu starke Übergewichtung des Portfolios in Richtung USA und Technologie zu vermeiden. Und zum anderen, um angesichts der starken Kursanstiege und damit des teilweise ambitionierten Bewertungsniveaus in dem einen oder anderen Fall Gewinne mitzunehmen.“

Fotos: Deka; Walmart; Titelfoto: picture alliance Bildagentur-online

Preisschilder digitalisieren: Der Einzelhandelsriese Walmart lässt alle Preisschilder austauschen – das Auftragsvolumen beträgt rund eine Milliarde Euro.

Die frei werdenden Mittel schichtet der Fondsmanager beispielsweise in Weltmarktführer aus dem Pharma- und Gesundheitssektor um. „Nach unserer Einschätzung wird der Megatrend Gesundheit in den kommenden Monaten wieder stärker in den Fokus rücken. „Wir wollen nicht warten, bis neue Therapien, künstliche Intelligenz, Big Data und personalisierte Behandlungsansätze im medizinischen Alltag angekommen sind, sondern in diese Themen investieren, bevor sie an der Börse als neue Werttreiber wahrgenommen werden“, so Adorf. Gute Anlagechancen sieht er auch bei Marktführern aus Schwellenländern. 

Angesichts der Unsicherheiten durch geopolitische Konflikte, Klimakrisen und politische Umwälzungsprozesse sind Anlegerinnen und Anleger aus Sicht von Jan Seifert, Leiter Portfoliomanagement Renten, dabei aber auch gut beraten, nicht nur auf Aktien zu setzen. Im Sinne einer breiten Streuung sollten sie auch Anleihen zur Stabilisierung des Portfolios berücksichtigten.

Mögliche Leitzinssenkungen als Treiber

Bei möglichen weiteren Leitzinssenkungen der Notenbanken sieht der Rentenexperte die Chance, dass Zinspapiere, die jetzt gekauft werden, moderate Kursgewinne erzielen. Anlegerinnen und Anleger würden dann davon profitieren, dass sie sich so die heute noch vergleichsweise hohen Kupons gesichert haben. Das gilt etwa für den von Oliver Woyda betreuten Deka-Nachhaltigkeit Renten. Denn in dessen Portfolio hält er einen hohen Anteil an Hochzinspapieren nachhaltiger Emittenten. „Dazu zählen beispielsweise Papiere von Konzernen wie Enel oder ING DiBa“, ergänzt Seifert. 

Die durchschnittlich gewichtete Restlaufzeit des Gesamtportfolios, in der Fachsprache Duration genannt, ist mit rund vier Jahren vergleichsweise kurz. Dadurch hat der Fonds auch den starken Anstieg der Marktzinsen vor zwei bis drei Jahren weitgehend unbeschadet überstanden. Eine breite Streuung über viele verschiedene Emittenten und Papiere mit unterschiedlichen Laufzeiten reduziert das Anlagerisiko zusätzlich. Insgesamt hält Woyda über 1000 Wertpapiere in seinem Portfolio. „Mit seiner Struktur und dem Anteil an Hochzinspapieren bietet der Fonds die Aussicht darauf, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu erwirtschaften und damit das eingesetzte Kapital in seiner Substanz real zu erhalten“, ist Seifert überzeugt. Das konsequente Risikomanagement wird auch von neutraler Seite gewürdigt. Bereits zum vierten Mal in Folge hat die Deka im vergangenen Jahr den begehrten Titel „Bester Asset Manager Rentenfonds“ der Fondsratingagentur Scope bekommen. 

Foto: Deka

„333 George Street“: Im Oktober hat Deka Immobilien im Herzen Sydneys ein elegantes und ikonisches Büro- und Einzelhandelsgebäude erworben.

Die Deka verfügt bei Rentenfonds über eine breite Produktpalette. Einer daraus ergänzt sich aus Sicht von Seifert jedoch besonders gut mit dem Deka-Nachhaltigkeit Renten: der Weltzins-INVEST. „Mit der Kombination dieser beiden unterschiedlichen Fondskonzepte lassen sich die Chancen, die Renten im derzeitigen Umfeld bieten, in einem Portfolio gut abdecken“, zeigt Jan Seifert auf. Während der Deka-Nachhaltigkeit Renten fast ausschließlich auf Euro-Papiere setzt und das Währungsrisiko der 

wenigen Anleihen im Portfolio, die auf Währungen wie den US-Dollar lauten, absichert, verfolgt der Weltzins-INVEST eine entgegengesetzte Strategie. Hier investiert Fondsmanager Michael Discher-Remmlinger vor allem in Anleihen, die auf Lokalwährungen lauten – häufig aus osteuropäischen, asiatischen und südamerikanischen Schwellenländern. Insgesamt hat der Experte mehr als 1400 Papiere in rund 70 verschiedenen Währungseinheiten im Portfolio des Fonds versammelt. „Für Privatanlegerinnen und -anleger stellt der Weltzins-INVEST eine der wenigen Möglichkeiten dar, relativ einfach und mit einer gemanagten Anlagelösung weltweit in Anleihen lokaler Währungen zu investieren, die oft deutlich höhere Zinsen bieten als im Euroraum“, erläutert Seifert die Vorzüge des Fondskonzepts.

Wie beim Deka-Nachhaltigkeit Renten sorgt auch beim Weltzins-INVEST die vergleichbar kurze Duration dafür, dass sich Zinsänderungen am Markt nur in Maßen auswirken. Zugleich besteht die Chance, dass Währungsgewinne einzelner Titel gegenüber dem Euro zu einem Zusatzertrag führen. Umgekehrt können durch eine Investition in Fremdwährungen natürlich auch Währungsverluste entstehen.  

Bei Immobilien Talsohle wohl durchschritten

Moderat sinkende Zinsen rücken 2025 aber nicht nur Anleihen ins Anlegerblickfeld. Auch Immobilieninvestments werden dadurch wieder zusätzlichen Rückenwind erhalten, ist Harald Fischer, Manager des Deka-ImmobilienGlobal, überzeugt. Er sieht die Talsohle bei den Immobilienpreisen in vielen Regionen durchschritten. Als antizyklisch agierender Investor hat er die Marktsituation genutzt und zuletzt in Objekte in ausgewählten Lagen einzelner Metropolen investiert. Unter anderem hat er in Vancouver und Sydney jeweils einen Bürokomplex in begehrter Top-Lage in sein Portfolio aufgenommen. „Mit dem Aufschwung ist es sehr fraglich, ob sich auf absehbare Zeit noch einmal eine solche Gelegenheit wie in diesen beiden Städten ergeben wird“, sagt Fischer. „Das Angebot dürfte eher kleiner werden – vor allem zu  einem akzeptablen Preis.“

Im laufenden Jahr hält der Immobilienspezialist jedoch an seiner Anlagestrategie fest. Er konzentriert sich auf erstklassige Objekte. Chancen dafür sieht er vor allem in den Metropolen des asiatisch-pazifischen Raums. „Dabei wird es zunehmend darauf ankommen, die Bestandsobjekte durch Renovierung und energetische Sanierung nachhaltig zu gestalten und für den Vermietungsmarkt attraktiv zu halten“, gibt er den Kurs für 2025 vor. „Auf diese Weise erwarten wir, mit dem Fonds eine Wertentwicklung zu erzielen, die der Inflation ein Schnippchen schlägt.“

Das klingt auf den ersten Blick nicht nach mehr als das, was auch die Anleihenseite des Portfolios abwirft. Doch Anlegerinnen und Anleger sollten bedenken, dass das vor ihnen liegende Börsenjahr auch unerwartete Überraschungen bereithalten kann. „Immobilienfonds sollten daher als zusätzliche stabilisierende Komponente im Portfolio nicht aus den Augen verloren werden“, verdeutlicht Fischer. „Sie bieten nicht nur Stabilität, sondern stärken auch die Widerstandsfähigkeit des Depots gegenüber Schwankungen an den Finanzmärkten.“

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Herausgeber: DekaBank, Große Gallusstraße 14, 60315 Frankfurt am Main, www.dekabank.de

Chefredakteur: Olivier Löffler (V. i. S. d. P.)

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Verlag: S-Markt & Mehrwert GmbH & Co. KG. - Ein Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe, Grenzstraße 21, 06112 Halle, www.deka.de/fondsmagazin, E-Mail: fondsmagazin@deka.de, Fax: +49 345560-6230 

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Redaktion: Matthias Grätz, Susanne Hoffmann, Annekatrin Lacroix, Thomas Luther, Michael Merklinger, Peter Weißenberg 

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