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08.08.2023

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3 Min.

„Kleinere Aktien bekommen mehr Bedeutung"

Text:

Im US-amerikanischen Aktienindex NASDAQ 100 dominierten zuletzt die Aktien von Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta, Tesla oder Nvidia. Zusammen machten diese sieben Unternehmen zwischenzeitlich mehr als die Hälfte der Marktkapitalisierung im NASDAQ 100 aus. Dieses Ungleichgewicht wurde kürzlich korrigiert. Christoph Witzke, Leiter CIO-Office und Fondsmanager bei der Deka, erklärt, was das für Anlegerinnen und Anleger bedeutet.

Herr Witzke, der US-amerikanische NASDAQ-Aktienindex hat zum dritten Mal in seiner Geschichte sein Aussehen verändert. Was ist der Grund dafür? 

Der Börsenbetreiber NASDAQ hat festgestellt, dass durch den starken Kursanstieg von einzelnen Aktien, deren Bedeutsamkeit im NASDAQ 100 Index stark zugenommen hat. Das führte dazu, dass in diesem Falle sieben Aktien eine unverhältnismäßig hohe Bedeutung erhalten haben und deren Kursentwicklung die Entwicklung des gesamten Index maßgeblich beeinflusste. Mit der nun außerplanmäßigen Indexanpassung, welche eine alleinige Rechensystematik ohne direkten Kauf oder Verkauf durch den Indexanbieter betrifft, möchte der Betreiber dem Entstehen von Klumpenrisiken in einzelnen Indexschwergewichten entgegenwirken. Daher wird die Gewichtung der sieben Aktien, namentlich von Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta, Tesla oder Nvidia, die in den vergangenen Monaten am stärksten gestiegen sind, reduziert und hebt dadurch das Gewicht der anderen Titel im Index an. Der NASDAQ 100 Aktienindex hat seit Jahresanfang über 40 Prozent an Wertzuwachs erzielt. Einzelwerte wie beispielsweise Nvidia oder Tesla hatten einen überproportionalen Anteil an dieser Bewegung mit Wertentwicklungen von über 200 bzw. 100 Prozent. Kleinere Werte blieben zurück. Bei einem derartigen Ungleichgewicht macht eine frühzeitige Adjustierung durchaus Sinn. Denn in den Regeln über die Zusammensetzung der Indizes heißt es, dass Aktien, die mehr als 4,5 Prozent Gewicht zum Index beitragen, zusammen nicht auf mehr als 48 Prozent Gesamtgewicht kommen dürfen. Zuletzt hatten Microsoft und Apple mit je über 12 Prozent die größten Gewichtungen, gefolgt von Alphabet, Nvidia, Amazon und Tesla mit Gewichtungen zwischen 7,5 Prozent bis 4,5% (Quelle: www.NASDAQ.com).

NASDAQ100

Der US-amerikanische NASDAQ 100 gilt als der wichtigste Technologie-Aktienindex der Welt. Der Name NASDAQ ist eine Abkürzung für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Der Index listet die 100 wertvollsten Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aus dem breiter gefächerten Nasdaq Composite auf. Der Indexstand wird ausschließlich auf Grund der Aktienkurse ermittelt und nur um Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen bereinigt. Berechnet wird der NASDAQ 100 seit dem 31. Januar 1985. 

Und welche Unternehmen wurden nun am stärksten begrenzt und welche Unternehmen sind die vermeintlichen Gewinner dieser Neuordnung?

Kurzum, die Techgiganten werden begrenzt und kleinere Aktien bekommen mehr Bedeutung im NASDAQ. An Gewicht im Index zulegen werden beispielsweise Pepsico, Comcast, T-Mobile oder Cisco Systems. Es kann gut sein, dass Investoren ihre Bestände an Aktien von Amazon, Meta und Co. zugunsten bislang niedrig gewichteter Aktien umschichten. Das könnte zu Kursbewegungen führen.

Börsengehandelte Indexfonds, so genannte ETFs, spiegeln ja Indizes wie den NASDAQ wider. Müssen diese ebenfalls neu justiert werden, damit eine ausgewogene Diversifizierung vorliegt?

Indexnahe Produkte, die sich nach einem Vergleichsmaßstab ausrichten, machen aufgrund ihrer passiven Konzepteigenschaft derartige Adjustierungen natürlich mit. Ansonsten würden aktive Eingriffe und Gewichtungen entstehen, die nicht dem Produkt entsprechen. Aber auch bei ETFs gibt es von Konzept zu Konzept Unterschiede. Nicht jeder ETF wird hier unmittelbar agieren müssen.

Wenn die Dominanz der sieben Konzerne beschnitten wird, hat das dann auch einen Einfluss auf die aktuell florierende Tech-Branche?

Die Gewichtungen der Indexschwergewichte bleiben auch nach der Adjustierung spürbar hoch. Grundsätzlich gilt, dass für den langfristigen Anlageerfolg beziehungsweise die Wertentwicklung einer Aktie eine gesunde und gewinnbringende Entwicklung des zugrundeliegenden Geschäftsmodells entscheidend bleibt und nicht die Gewichtungshöhe in einem Aktienindex.

Und was bedeutet diese Neugewichtung für die Anlegerinnen und Anleger der Deka-Fonds?

Wir nehmen fortlaufend eine individuelle Analyse der jeweiligen Geschäftsmodelle und deren Zukunftspotenziale vor. Sollte sich eine Aktieneinschätzung ändern, agieren wir umgehend, um optimal entstehende Chancen und auch Risiken im Investmentprozess zu berücksichtigen. Dieser Vorgang geschieht in unseren aktiven Wertpapierfondslösungen unabhängig von Indexanpassungen, so dass die gegebenenfalls vorhandenen Marktpotenziale jederzeit für unsere Anlegerinnen und Anleger genutzt werden.

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