Eskaliert der Nahost-Konflikt?
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Was bedeutet der Raketen- und Drohnen-Angriff des Irans auf Israel für Wirtschaft und Märkte. Die Deka-Volkswirte ordnen ein.

„Der Iran hat seinen Angriff im Voraus relativ detailliert angekündigt und damit eine effektive Abwehr ermöglicht. Daher erscheint klar, dass die iranische Führung nicht an einer großen Eskalation, die dann auch ein militärisches Eingreifen der USA bedeuten könnte, interessiert ist“, so Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater in seiner aktuellen Analyse.
Wirtschaftliche Auswirkungen nur über den Ölpreis
Zugleich dürfte der Einfluss der USA auf Israel durch die Unterstützung der Abwehrmaßnahmen wieder gestiegen sein, und auch die US-Regierung habe kein Interesse an einem direkten Angriff auf den Iran. Ein Alleingang Israels könne zwar nicht ausgeschlossen werden, wahrscheinlicher seien aber Angriffe auf militärische Ziele des iranischen Militärs und seiner Verbündeten außerhalb des Irans.
Aus wirtschaftlichen Sicht sei alleine die Ölversorgung und der Ölpreis für die Weltwirtschaft relevant. Letzterer notierte jedoch bereits Montagmittag wieder unter dem Niveau von vor dem iranischen Angriff am Wochenende. „Das signalisiert, dass auch die Ölmarktteilnehmer nicht von einem Flächenbrand und einer Einschränkung der Ölausfuhren aus dem Nahen Osten ausgehen“, so Kater: „Dies deckt sich mit der Einschätzung, dass die iranische Führung vor allem am eigenen Machterhalt interessiert ist und nicht an einer Ausweitung der Auseinandersetzung auf die Ölstaaten des Nahen Ostens.“
Finanzmärkte haben Angriff eingepreist
Wie beim Rohölpreis haben auch die Finanzmärkte bereits im Vorfeld die Attacke zu einem Gutteil eingepreist. Aktien- und Anleihemärkte reduzierten etwas ihre Risikopositionen, die Aktienkurse gingen leicht zurück. Daher fielen die Marktbewegungen nach dem Angriff zu Beginn der neuen Handelswoche gering aus.
„Auch bei einem israelischen Gegenschlag gehen wir nicht von einer Eskalation zu einem Großkonflikt im Nahen Osten aus. Insofern sollten sich in den kommenden Tagen wieder die Fundamentaldaten durchsetzen, die weiterhin für die Aktienmärkte weltweit unterstützend ausfallen“, so Ulrich Kater.
Titelfoto: picture alliance / Anadolu | Mostafa Alkharouf
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