Künstliche Intelligenz unterstützt im Handel

Seit mittlerweile zehn Jahren ist die Deka als Emittentin von Retail-Zertifikaten aktiv. Innerhalb kurzer Zeit konnte sie sich als Marktführerin etablieren und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit Hilfe eines Modells für Maschinelles Lernen werden die Kolleginnen und Kollegen jetzt bei der Schätzung des Absatzvolumens unterstützt.

Gerade das Primärmarkt-Management ist ein kritisches Erfolgskriterium bei der Auflage von Retail-Zertifikaten, bei dem die unterschiedlichsten Absicherungsgeschäfte getätigt werden. Ein komplexes Zusammenspiel aus erwartetem Absatzvolumen und der Marktkonstellation bestimmt dabei, wie die Risikoposition der Bank abgesichert wird.

Die Entwicklung von CertifAl

Bei der Programmierung des Prototyps in den bestehenden Primärmarktprozess

Um die Händlerinnen und Händler aus dem Primärmarkt zu unterstützen, wurde „Certificates Artificial Intelligence“ (kurz CertifAI) entwickelt. Der Prototyp prognostiziert das erwartete Absatzvolumen im Primärmarkt. Dafür greift dieser auf empirische Daten von über 30.000 bereits emittierten Zertifikaten zurück. „Man muss sich CertifAI wie eine Aneinanderreihung von Entscheidungsbäumen vorstellen. Datentypen aus einer Datenbank werden kategorisiert und durch Gewichtung zu einer leistungsfähigen Vorhersageregel kombiniert. Die KI lernt maschinell im Zeitverlauf und passt die Vorhersageregel immer wieder den aktuellen Gegebenheiten an“, so Alexander Stromilo, der das Modell entwickelt hat. Auch die Kolleginnen und Kollegen im Handel wurden eng bei der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz eingebunden. 
"Wir standen als Sparrings-Partner bereit, um unsere Erfahrung in der Steuerung von Risiken bei der Entwicklung und Kalibrierung des Modells einfließen zu lassen“, so Andreas Göckes, Primärmarkthändler bei der Deka.

Eine neue Perspektive

Dem Entwicklungsteam war während des Projektes wichtig, die Möglichkeiten und die Grenzen von CertifAI richtig einzuordnen. „Wir haben bei der Entwicklung noch einmal sehr deutlich gesehen, dass nur der Mensch die gesamte Komplexität von Kunden-Kapitalmarkt-übergreifenden Prozessen und Produkten erfassen und situationsgerecht entscheiden kann,“ so Stephan Frerker, Leiter Strukturierung und Derivatehandel. „Man muss sich CertifAI wie eine zusätzliche Instrumententafel im Cockpit eines Piloten vorstellen. Es geht darum, die Steuerungsmöglichkeiten der Händlerinnen und Händler zu verbessern und sie bei Entscheidungsfindungen mit innovativen Tools bestmöglich zu unterstützen,“ ergänzt Mario Steinberg, Leiter ESG Products & Pricing Infrastructure.
Aktuell ist CertifAI einmalig unter den Wettbewerbern. Es macht die Deka fit für die Zukunft und festigt die starke Marktposition. „Bei über 200 Produkten, die sich parallel in Zeichnung befinden, werden Digitalisierung und Skalierbarkeit im Primärmarkt-Management weiter eine wichtige Rolle spielen – vor allem vor dem Hintergrund der Deka Zertifikate-Plattform", erklärt Stephan Frerker.

Jetzt wird die KI ausgiebig getestet und iterativen Backtests unterzogen, um die Vorhersagequalität in verschiedenen Marktphasen nachzuweisen und weiter zu steigern. Auch weitere Entwicklungsstufen der KI sind möglich, zum Beispiel in Richtung kapitalmarktnaher Einflussfaktoren, um aktuelle Bewegungen am Kapitalmarkt bei der Vorhersage einfließen zu lassen.

Fachlicher Austausch des Projektteams