Engagiert für Architektur: der Internationale Hochhaus Preis

Seit 2004 zeichnen die Deka, die Stadt Frankfurt am Main und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zukunftsweisende Hochhäuser aus.

Gebäude entwerfen, gestalten und konstruieren sind Aufgaben der Architektur. Sie prägt die Umwelt, formt Städte in Aussehen und Struktur, kann Heimat stiften und Identität schaffen. Architektur ist ein wichtiger Teil im Alltag der Menschen und einer der Förderschwerpunkte der Deka. Mit dem Internationalen Hochhaus Preis (IHP) prämieren wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Gebäude, deren nachhaltige Bauweise beispielgebend ist, die auf innovative Technik setzen und ihren Nutzerinnen und Nutzern eine optimale Aufenthaltsqualität anbieten. Die Preisträger verbinden diese und weitere Kriterien mit außergewöhnlichem Design und treiben die Hochhausarchitektur international voran.

Der IHP ist der erste Preis für Hochhäuser weltweit. Seit 2004 wird er alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main in der Paulskirche feierlich verliehen. Initiiert, kuratiert und organisiert wird er in partnerschaftlicher Kooperation vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der Deka.

Der nächste IHP wird 2026 verliehen.
Portrait von Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deka
Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands

Mit unserem Engagement für den Internationalen Hochhaus Preis möchten wir den Fokus auf zukunftsweisendes, nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen richten.

Das Gewinner-Hochhaus 2024/25: CapitaSpring

 
CapitaSpring von den Architekten BIG Bjarke Ingels Group und CRA Carlo Ratti Associati hat den diesjährigen Internationalen Hochhaus Preis gewonnen.

Das 280 Meter hohe Gebäude von CapitaLand wird als Firmensitz genutzt, aber auch für Wohnräume und öffentliche Flächen finden sich wieder. Durch Reengineering wurde eine Industriebrache mitten in der Stadt der Öf­fentlichkeit als Grünfläche „zurückzugeben“.
Statt verschlossener Türen befindet sich im Erdgeschoss eine 18 Meter hohe Eingangshalle, die in die unterschiedlichen Einrichtungen des Gebäudes führt. So finden sich in den unteren Etagen auch Serviceeinrichtungen wie Swimmingpool, Laufstrecke, Fitnessräume, Gemeinschaftsküche und Grillplätze.

Mehr Grünfläche als Grundfläche

Über den Wohnetagen liegt das grüne Herz des Gebäudes, die sogenannte Green Oasis. An dieser Stelle sind die vertikalen Lisenen der Fassade wie leichte Gardinen auseinandergezogen. So wird der Blick frei auf eine grüne, sich über vier Etagen erstre­ckende Landschaft, die zum Verweilen oder zu Spa­ziergängen und sogar zu Sport einlädt. Gemeinsam mit der ebenfalls öffentlichen Grünfläche auf dem Dach des Gebäudes sorgen insgesamt 80.000 Pflan­zen für ein angenehmes Mikroklima inmitten der dicht bebauten Umgebung. An der Spitze des Hochhauses öffnet sich ähnlich wie bei der Green Oasis die Fassade abermals. Der dortige Dachgarten bietet einen tollen Ausblicke über die Stadt und den Hafen bis hinaus aufs Meer. Außerdem werden hier weit über 100 Arten Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen ange­baut, die in den Restaurants im Gebäude verarbeitet werden. Damit besitzt das Gebäude 8.300 Quadratmeter Grünfläche, was 140 Prozent der Grundfläche des Hochhauses ausmacht.

CapitaSpring: das Gewinner-Hochhaus 2024/25

Die Finalisten 2024/25

10 Jahre IHP - Eine besondere Bilanz

2022 wurde der IHP zum zehnten Mal vergeben. Seit seinem Start Anfang des Jahrtausends begleitet er den weltweit andauernden Boom des Hochhaus-Baus, einer architektonischen Paradedisziplin.
 
Der Preis wird auf Basis weltweiter Nominierungen vergeben: 2022 waren es 34 Projekte aus 13 Ländern. In den vergangenen zehn Runden des IHPs waren es insgesamt 255 Nominierungen, davon fünfzigmal China und vierzigmal USA. Und Europa? Deutsche Projekte wurden sechzehnmal nominiert, gefolgt von Großbritannien mit 10 Nominierungen.
 
Ein anderes Bild ergibt sich bei den Preisträgern: Von den neun Gewinnergebäuden sind vier in Europa zu finden (Den Haag, Barcelona, Mailand, Stockholm), zwei in den USA (New York) und jeweils eines in Thailand, Australien und Mexiko. Was alle Gewinnergebäude gemeinsam haben: Sie denken zum Zeitpunkt ihres Entstehens die Typologie des Wolkenkratzers weiter und geben diesem Gebäudetypus zentrale Impulse, die in der Architektur aufgegriffen werden.
 
Auch wenn, insbesondere in den vergangenen Jahren, nirgends auf der Welt so viele Hochhäuser wie in China errichtet werden, etabliert sich die Typologie Hochhaus weltweit. In immer mehr europäischen Städten wird über den Bau von Hochhäusern diskutiert und auch in Afrika entstehen sukzessive neue Türme. Beim IHP 2020 und 2022 wurde jeweils ein Hochhaus in Nordafrika (Marokko, Algerien) nominiert.
 
In den vergangenen Jahren hat es der IHP geschafft, die Bedeutung der Hochhausarchitektur in die Öffentlichkeit zu tragen. Verantwortungsvolle Planung, Wirtschaftlichkeit und eine Gestaltung, die soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien in den Vordergrund rückt, sind wichtige Aspekte beim IHP. Die Gewinnergebäude sind Beispiele dafür, wie wir uns das Bauen in der Zukunft vorstellen können.
Ansicht des Gebäudes MahaNakhon in Bangkok, Thailand

Ungewöhnliche Formen und herausragende Konzepte: Der IHP zeichnet die besten Hochhäuser der Welt aus. (Foto: © Hufton + Crow)

Alle Preisträger des IHP auf einen Blick

Bisher haben neun Architekturbüros und Bauherren den Internationalen Hochhaus Preis erhalten. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM), die Deka und die Stadt Frankfurt vergeben den Preis gemeinsam.
Die Statuette von Thomas Demand

Gewinnerstatuette von Thomas Demand (Foto: © Uli Maier BFF).

Internationaler Hochhaus Preis - der erste Hochhauspreis weltweit

Der IHP zeichnet Hochhäuser aus, die mit mehr als ihrer reinen Höhe aus der Menge hervorstechen. Wichtige Kriterien sind neben Nachhaltigkeit, Technik und Wirtschaftlichkeit auch innovatives Design oder eine besonders gelungene Einbindung des Bauwerks in das jeweilige Stadtbild. Die wechselnde Jury besteht aus vier international renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Architektur, Ingenieurswesen und Architekturkritik sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Deka, der Stadt Frankfurt am Main und des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

Der Preis geht an die Architektin oder den Architekten und den Bauherrn gemeinsam. Sie erhalten eine Skulptur des renommierten Künstlers Thomas Demand und ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro, das die Gewinnerinnen und Gewinner an Institutionen im Bereich Architektur und Städtebau spenden.

2020 ging das Preisgeld an Archis, ein Think Tank, der sich mit der Bedeutung der Architektur für den Menschen und ihrer Rolle als Kulturmedium beschäftigt. Im Projekt Architecture of peace wird untersucht, wie Städte nach Kriegen wiederaufgebaut werden können, um sozialen Zusammenhalt zu schaffen. Außerdem gibt „Archis“ Publikationen heraus, u.a. das Magazin „Volume“.
 
Ziel des IHP ist es, die Bedeutung der Architektur in die Öffentlichkeit zu tragen und ein Bewusstsein für sie zu schaffen. Verantwortungsvolle Planung und eine Gestaltung, die soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien in den Vordergrund rückt, sind wichtige Aspekte beim IHP. Als Mitbegründerin des Preises unterstützen wir damit die Vorbildfunktion der Gewinnergebäude für das Bauen in der Zukunft.