"Quay Quarter Tower" in Sydney gewinnt IHP 2022/23

Das Finale um den Internationalen Hochhauspreis (IHP) 2022/23 ist entschieden: Der Büroturm "Quay Quarter Tower" in Sydney, Australien, vom Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen, gewinnt den Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. In diesem Jahr wird der IHP zum zehnten Mal vergeben, die Preisverleihung hat im Rahmen eines Festakts in der Frankfurter Paulkirche stattgefunden.

Quay Quarter Tower

Das Bürogebäude in Sydney ist 206 Meter hoch und wurde im April 2022 fertiggestellt.

Innovatives Beispiel für nachhaltiges Bauen

Das Gewinnergebäude „Quay Quarter Tower“ überzeugte die Jury als innovative Lösung für nachhaltiges Bauen in einer Zeit gestiegener ökologischer Herausforderungen: Ein Großteil des Rohbaus des bestehenden Hochhauses aus den 1970er-Jahren wurde nicht abgerissen, sondern in den Neubau integriert. 3XN hat einen Entwurf entwickelt, der die Bruttogeschossfläche bei gleicher Grundfläche vergrößert und darüber hinaus nicht weitergenutzte Materialien im Bestandsbau wiederverwendet. Träger, Platten und Teile des Kerns wurden erneut verwendet, sodass über 12.000 Tonnen Kohlenstoff eingespart werden konnten – das entspricht 8.800 Flügen zwischen Kopenhagen und Sydney.
Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN:

"Der Quay Quarter Tower ist der Beweis dafür, dass ein architektonischer Wandel in großem Maßstab möglich ist."

Kombination aus Upcycling und Nachverdichtung

Zudem wurde bei der Planung darauf geachtet, die Wärmelasten zu optimieren sowie den Energiebedarf zu senken und gleichzeitig umfangreiche natürliche Belichtung zu gewährleisten. Laut Jury ist der „Quay Quarter Tower“ eine außergewöhnliche Kombination aus Upcycling und Nachverdichtung. Gegliedert ist das Gebäude in fünf übereinandergestapelte Blöcke, die sich um die zentrale Achse gruppieren und so vielfältige Ausblicke auf das gegenüberliegende Sydney Opera House und die Harbour Bridge ermöglichen.
 
Bei der exponiert gelegenen Immobilie wurde besonderer Wert auf die städtebauliche Integration gelegt. Zudem wurden im Sockel des Hochhauses großzügige öffentliche Flächen geschaffen. Zugänge an allen Seiten des Grundstücks vernetzen das Hochhaus mit seinen Nachbargebäuden. Neben den 4.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche auf drei Ebenen laden öffentlich zugängliche Grünflächen und ein Café auf dem Sockelbau inmitten der dicht bebauten Umgebung zum Verweilen im Freien ein. So entstehen urbane Rückzugsorte inmitten der Hochhauslandschaft.

Bei der Planung des „Quay Quarter Tower“ stand die städtebauliche Integration im Fokus.

Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank ausgeschrieben. Der Preis ist mit 50.000 Euro und einer Statuette des international renommierten Künstlers Thomas Demand dotiert. Zum Jubiläum hat der Künstler eine neue Version der Statuette entworfen. 

Der IHP wird für ein Bauwerk vergeben, das exemplarische Nachhaltigkeit, äußere Form und innere Raumqualitäten wie auch soziale Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbindet. Der Preis gibt damit einen fundierten Überblick über das aktuelle Baugeschehen und die Entwicklung neuer Hochhaustypologien.