Blockchain als Chance für regulierte Finanzdienstleister
Blockchain als Chance für regulierte Finanzdienstleister
Eine neue Anlageklasse bahnt sich ihren Weg auf den Markt: Krypto-Wertpapiere. Dabei sind es nicht die viel beachteten Kryptowährungen, die den Markt revolutionieren. Es ist die dahinterliegende Technologie. Die Blockchain eröffnet Anbietern und Anlegern vielfältigste Möglichkeiten.
Von Martin K. Müller, Mitglied des Vorstands der DekaBank
Eine neue Anlageklasse bahnt sich ihren Weg auf den Markt: Krypto-Wertpapiere. Dabei sind es nicht die viel beachteten Kryptowährungen, die den Markt revolutionieren. Es ist die dahinterliegende Technologie. Die Blockchain eröffnet Anbietern und Anlegern vielfältigste Möglichkeiten. Bereits in fünf Jahren könnte der Anteil von Krypto-Wertpapieren an allen Neuemissionen 20 Prozent betragen – zumindest im institutionellen Bereich.
Und auch die Nachfrage der Privatkunden wird stark steigen, wenn es einen regulierten Handel gibt. Den Rechtsrahmen für Krypto-Anlagen hat der Gesetzgeber bereits fest in den Fokus genommen. Seit Kurzem können deutsche Fondsanbieter ihre Anteilsscheine als Krypto-Fondsanteile begeben. Und das gerade vorgestellte Zukunftsfinanzierungsgesetz will in Richtung digitale Transformation des Aktiengeschäfts wirken, um Privatpersonen und Unternehmen den Zugang zum Aktienmarkt zu vereinfachen.
Eine neue Anlageklasse bahnt sich ihren Weg auf den Markt: Krypto-Wertpapiere. Dabei sind es nicht die viel beachteten Kryptowährungen, die den Markt revolutionieren. Es ist die dahinterliegende Technologie. Die Blockchain eröffnet Anbietern und Anlegern vielfältigste Möglichkeiten. Bereits in fünf Jahren könnte der Anteil von Krypto-Wertpapieren an allen Neuemissionen 20 Prozent betragen – zumindest im institutionellen Bereich.
Und auch die Nachfrage der Privatkunden wird stark steigen, wenn es einen regulierten Handel gibt. Den Rechtsrahmen für Krypto-Anlagen hat der Gesetzgeber bereits fest in den Fokus genommen. Seit Kurzem können deutsche Fondsanbieter ihre Anteilsscheine als Krypto-Fondsanteile begeben. Und das gerade vorgestellte Zukunftsfinanzierungsgesetz will in Richtung digitale Transformation des Aktiengeschäfts wirken, um Privatpersonen und Unternehmen den Zugang zum Aktienmarkt zu vereinfachen.
Wenige Klicks statt langer Abstimmungen
Es ist noch offen, wie stark das disruptive Potenzial der Blockchain-Technologie ist. Aber schon heute ist klar, dass sie die Infrastruktur, die Rechtsbeziehungen der regulierten Finanzmarktakteure und den Wettbewerb neu definieren wird. Zu den offensichtlichsten Vorteilen der Blockchain-Technologie gehören sicher die Optimierungsmöglichkeiten der Prozesse. Wofür bislang etwa bei der Emission eines Wertpapiers aufwendige Abstimmungen und vielteilige Zwischenschritte bis hin zur Erstellung der klassischen Papierurkunden notwendig waren, reichen heute wenige Klicks für eine Umsetzung in Echtzeit. Gleichzeitig sind Daten und Verlauf des Handels jederzeit für die Teilnehmer nachvollziehbar. Das spart Zeit und Kosten bei Finanzinstituten und deren Kunden.
Die Deka hat bereits einige Projekte auf Blockchain-Basis zur Marktreife gebracht. Nach Anwendungsfällen mit traditionellen Wertpapieren, war der nächste Schritt die Emission eines Krypto-Wertpapiers. Gleichzeitig hat die Deka auch die Geschäftstätigkeit zur Führung eines Krypto-Wertpapierregisters aufgenommen.
In Plattformen, nicht in Geschäftsbereichen denken
Nützliche Anwendungsfälle für die Blockchain zu finden, ist einfach. Die großen Herausforderungen sind Skalierung und Interoperabilität mit anderen Anwendungsfällen, da gerade im Finanzmarkt Netzwerkeffekte und kritische Masse für Liquidität entscheidend sind. Im Umkehrschluss bieten sie aber allen Teilnehmern die Chance, neue Geschäftsfelder mitzugestalten und Standards zu prägen. Der heutige Finanzmarkt muss holistisch und nicht in einzelnen Geschäftsbereichen oder Anwendungsfällen gedacht werden, da sämtliche Handlungsfelder miteinander verbunden sind. Assets müssen in mehreren Anwendungen wiederverwendbar sein.
Das elementare Puzzleteil ist daher ein standardisiertes Blockchain-Netzwerk. Die Plattform SWIAT bietet diese Möglichkeit für regulierte Finanzmarktakteure. SWIAT ist ein Tochterunternehmen der Deka, in dem Blockchain-Know-How gebündelt wurde, und zielt darauf ab, ein Blockchain-Netzwerk für Finanzdienstleister zu entwickeln und bereitzustellen. Die Teilnehmer können dieses wiederum weiterentwickeln, um auf der Plattform eigene Dienste und Angebote anzubieten. Das SWIAT-Netzwerk ist geprägt durch den Co-Opetition-Ansatz (Competition+Cooperation): Regulierte Finanzmarktakteure können Netzwerkteilnehmer, aber auch Anteilseigner werden.
Die Idee, gemeinsam ein Blockchain-Netzwerk für die Branche zu schaffen, trifft bei vielen Finanzmarktakteuren auf großes Interesse. Aktuell befindet sich SWIAT in der finalen Phase der ersten Kapitalerhöhungsrunde. SWIAT bietet die Chance, dass Finanzinstitute bei nichtwettbewerbsdifferenzierenden Aspekten wie der DLT-Infrastruktur zusammenarbeiten, während der Wettbewerb über die Angebote der Teilnehmer auf den Blockchain-Anwendungen stattfindet. Das SWIAT-Netzwerk ist neben dem globalen Fokus auf regulierte Finanzmarktakteure auch zugänglich für FinTechs und Software-Provider, die eigene Blockchain-basierte Lösungen entwickeln und anbieten wollen.
Als DekaBank haben wir uns dazu entschieden, diese Zukunft mitzugestalten und zu prägen, um zusammen mit der Sparkassenfinanzgruppe einen Einstieg in das digitale Blockchain-Zeitalter zu gestalten.
Blockchain-Zeitalter hat längst begonnen
Das enorme Potenzial einer gemeinsamen Blockchain-Plattform hinsichtlich neuer Anwendungsfälle, Lösungen und Opportunitäten lässt sich heute noch nicht abschließend abschätzen. Als DekaBank haben wir uns entschieden, diese Zukunft mitzugestalten und zu prägen, um zusammen mit der Sparkassenfinanzgruppe einen Einstieg in das digitale Blockchain-Zeitalter zu gestalten. SWIAT bietet dem regulierten Finanzmarkt eine Plattform der Möglichkeiten. Jetzt liegt es an uns, sie zu ergreifen.