Digitale Assets - auf dem Weg zu neuen Standards
Digitale Assets - auf dem Weg zu neuen Standards
Daniel Kapffer, Finanzvorstand der Deka, über digitale Währungen, Finanzinstrumente und andere tokensierte Vermögensgegenstände.
Noch ist es ein Experiment, ein erster Gehversuch auf Basis der Blockchain-Technologie: In der Schweiz können Investoren Teile eines Picasso-Gemäldes erwerben – selbstverständlich, ohne dass dies zerschnitten oder verändert wird. Es wird tokenisiert. Quasi virtuell aufgeteilt können Interessenten ab 5.000 Franken Stücke des Gemäldes kaufen und ähnlich einer Aktie die Anteile kaufen und verkaufen.
Beispiele wie diese zeigen, die Blockchain-Technologie ist ein digitaler Möglichmacher. Sie eröffnet sowohl institutionellen als auch privaten Investoren Zugang zu neuen Assetklassen und Märkten. Denn über tokenisierte Wertpapiere können großvolumige Geschäfte in kleinere Einheiten aufgeteilt werden. Auch bislang nicht teilbare Assets wie eben Kunstgemälde, aber auch Immobilien und andere Gegenstände können so gestückelt werden. Kaum verwunderlich, dass Experten damit rechnen, dass der Markt für digitale Assets – also digitale Währungen, Finanzinstrumente und andere tokenisierte Vermögensgegenstände – allein in Deutschland bis 2024 um mehr als 600 Prozent wachsen wird.
Deutschland: Erste Weichen sind gestellt
Riesiges Potenzial, das die Finanzbranche aber nur ausschöpfen kann, wenn sie technisch und strukturell mithält und die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen. Deutschland hinkt bisher noch hinterher, hat aber mit dem Gesetz über elektronische Wertpapiere, kurz eWpG, aufgeholt und erste Weichen für eine Digitalisierung des Wertpapierrechts gestellt. Emittenten von Anleihen und Fondsanteilen sollen künftig auswählen dürfen, ob sie diese konventionell verbriefen oder als elektronisches Wertpapier beziehungsweise elektronischen Anteilsschein begeben wollen. Das eWpG ermöglicht somit eine vollkommen neue, dezentrale und effiziente Wertpapier-Infrastruktur auf Grundlage der Blockchain-Technologie. Und auch Altbestände können in die digitale Form überführt werden.
Künftig einfacher und günstiger
Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Transaktionen werden deutlich vereinfacht, die Kosten des Zentralverwahrers fallen weg. Und nicht zuletzt erfolgt die Abwicklung von Transaktionen in Echtzeit ohne lange Settlement-Zyklen und Settlement-Fails. Und dabei macht es keinen Unterschied mehr, ob es sich um eine Transaktion im Inland oder mit einer ausländischen Gegenpartei handelt.
Als Verwahrstelle verwahrt die Deka heute Assets im Wert von 240 Mrd. Euro, von denen in Zukunft ein Großteil digitalisiert sein könnte. Die Deka wird daher zukünftig sowohl klassische als auch digitale Assets verwahren müssen. Ein echter Mehrwert kann in diesem Zusammenhang die Bereitstellung einer neuen digitalen Infrastruktur sein.
Als Verwahrstelle verwahrt die Deka heute Assets im Wert von 240 Mrd. Euro, von denen in Zukunft ein Großteil digitalisiert sein könnte. Die Deka wird daher zukünftig sowohl klassische als auch digitale Assets verwahren müssen. Ein echter Mehrwert kann in diesem Zusammenhang die Bereitstellung einer neuen digitalen Infrastruktur sein.
Deka entwickelt Blockchain-Lösungen
Die Deka ist bereits seit 2016 mit umfangreichen Aktivitäten in digitalen Assets und Vernetzung im Sektor aktiv. Erste konkrete Lösungen sind produktiv am Markt. Die erste Blockchain-basierte Anwendung mit Marktreife war finledger. Als Abwicklungsstruktur für Schuldscheindarlehen ist finledger ein gutes Beispiel, wie Digitalisierung Effizienzvorteile über ganze Prozessketten hinweg heben und gleichzeitig die Attraktivität eines Produkts verbessern kann.
Weiter gedacht für die Abwicklung und Verwahrung von digitalen Assets hat die Deka das „Digital Collateral Protocol“ (DCP) entwickelt. Es ist eine Plattform entstanden, auf der die ursprüngliche Verwahrstelle alle buchmäßig erfassten Positionen erfassen kann, so dass Abrechnungen zwischen Hauptverwahrstellen ohne die gesamte Unterverwahrungsebene durchgeführt werden können. Dadurch lassen sich die Effizienz des Abwicklungsprozesses signifikant steigern und die Kosten mehr als halbieren.
In den Startlöchern steht außerdem eine deutliche Weiterentwicklung des DCP, der Secure Worldwide Interbank Asset Transfer, kurz SWIAT. Dahinter verbirgt sich ein globales Netzwerk für digitale Assets, traditionelle Wertpapiere sowie digitale Services. SWIAT hat das Ziel, Marktstandards in der Abwicklung zu setzen und als branchenweites Netzwerk für Transaktionen auf der Blockchain genutzt zu werden.
Weiter gedacht für die Abwicklung und Verwahrung von digitalen Assets hat die Deka das „Digital Collateral Protocol“ (DCP) entwickelt. Es ist eine Plattform entstanden, auf der die ursprüngliche Verwahrstelle alle buchmäßig erfassten Positionen erfassen kann, so dass Abrechnungen zwischen Hauptverwahrstellen ohne die gesamte Unterverwahrungsebene durchgeführt werden können. Dadurch lassen sich die Effizienz des Abwicklungsprozesses signifikant steigern und die Kosten mehr als halbieren.
In den Startlöchern steht außerdem eine deutliche Weiterentwicklung des DCP, der Secure Worldwide Interbank Asset Transfer, kurz SWIAT. Dahinter verbirgt sich ein globales Netzwerk für digitale Assets, traditionelle Wertpapiere sowie digitale Services. SWIAT hat das Ziel, Marktstandards in der Abwicklung zu setzen und als branchenweites Netzwerk für Transaktionen auf der Blockchain genutzt zu werden.
Standard für die Branche
Klar ist: Je stärker digitale Assets an Bedeutung gewinnen, desto wichtiger wird ein gemeinsames und standardisiertes Ökosystem für den Erfolg aller Finanzmarktakteure. Denn wenn die neue Welt der digitalen Assets ohne gemeinsame Fundamente gestaltet wird, besteht die Gefahr, dass Nachteile wie Fragmentierung und fehlende Standardisierung weiterhin bestehen bleiben.
Für die Deka steht fest: Die Digitalisierung bringt Nutzen – für die Kunden und damit für die Sparkassen und die Deka. Und die Chancen überwiegen. Das größte Risiko besteht darin, die Entwicklung zu verpassen und damit in einem absehbar wesentlichen Teil des Marktes nicht präsent zu sein.
Für die Deka steht fest: Die Digitalisierung bringt Nutzen – für die Kunden und damit für die Sparkassen und die Deka. Und die Chancen überwiegen. Das größte Risiko besteht darin, die Entwicklung zu verpassen und damit in einem absehbar wesentlichen Teil des Marktes nicht präsent zu sein.