Innovation im Wertpapierhandel
Innovation im Wertpapierhandel
Als erste Bank hat die Deka mit dem Digital Collateral Protocol (DCP) eine rein digitale Lösung für Transaktionen im internationalen Wertpapierhandel entwickelt.
Dieser Beitrag von Michael Cyrus, Leiter Collateral Trading bei der Deka, erschien am 5. März 2021 in der Börsen-Zeitung.
Zu teuer, zu kompliziert und zu langsam: Genau diese Lücke füllt die Deka nun und hat als erste Bank mit dem Digital Collateral Protocol (DCP) eine rein digitale Lösung entwickelt. Die Transaktionen im digitalen Wertpapierhandel laufen in den seltensten Fällen völlig reibungslos. Die Hauptprobleme sind zum einen die Fragmentierung der Infrastruktur. Viele Intermediäre, Papier und Zeit sind vonnöten, bis ein Geschäft abgewickelt ist. Und zum anderen gibt es kein gemeinsames Abwicklungsprotokoll, auf dem traditionelle und in der Zukunft auch digitale Wertpapiere übertragen werden können. Genau diese Lücke füllt die Deka nun und hat als erste Bank mit dem Digital Collateral Protocol (DCP) eine rein digitale Lösung entwickelt. Erste Transaktionen mit Hauck & Aufhäuser sind erfolgreich und rechtswirksam abgewickelt.
Hinter DCP verbirgt sich eine Initiative, die von der Deka ins Leben gerufen wurde, um die grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung signifikant zu verbessern. Denn DCP als blockchainbasiertes Abwicklungsnetzwerk ermöglicht teilnehmenden Depotbanken, Wertpapiere in Echtzeit und kosteneffizient direkt untereinander zu übertragen. Die Wertpapierüberträge finden direkt zwischen den Depotbanken statt - damit ist es nicht mehr notwendig, Wertpapierüberträge auf der Ebene der Zentralverwahrerkonten durchzuführen. Dadurch lässt sich die Effizienz des Abwicklungsprozesses signifikant steigern und die Kosten lassen sich erheblich reduzieren.
Das Geheimnis: Das Modell greift auf die bestehenden Verfahren der Depotbanken untereinander zurück und verlagert die Abwicklungsaktivitäten auf eine gemeinsame Blockchain-Ebene, auf der die Teilnehmer eine einheitliche Sicht auf die Bestände und Transaktionen haben. Komplizierte, zeitintensive und fehleranfällige Abgleiche entfallen so zum großen Teil. Das DCP benötigt dabei kein Wertpapier-Token, das ein traditionelles Wertpapier abbildet. Abgewickelt werden stattdessen zunächst herkömmliche, „klassische“ Wertpapiere. Der Vorteil: Für den Handel mit diesen Wertpapieren gibt es im Gegensatz zu Tokens, Coins und teilweise auch digitalen Wertpapieren bereits eine funktionierende, bewährte Regulierung.
Die Kosten für die Nutzung des DCP betragen einen Bruchteil der heutigen Abwicklungskosten. Erste interne Berechnungen haben ergeben, dass das DCP durch den Wegfall der Intermediäre die Kosten für Banken bei internationalen Wertpapiertransaktionen um durchschnittlich 60% senken könnte. Hinzu kommt, dass viele der heute noch notwendigen Zwischenschritte künftig überflüssig sind, was vor allem den globalen Handel deutlich beschleunigen würde. Grenzüberschreitende, kostengünstige Transaktionen in Echtzeit sind damit keine Utopie mehr. Trotzdem ist es möglich, jeden Kunden und jeden Händler im Eigenhandel oder im Kundengeschäft klar zuzuordnen. Banken und Vermögensverwalter profitieren vom DCP-Modell, weil die Abwicklungseffizienz verbessert wird. Eine schnellere Abwicklung bedeutet ein geringeres finanzielles Risiko für die Gegenparteien, was wiederum niedrigere Bilanzkosten zur Folge hat. Der Proof of Concept ist bereits erfolgt. Nach verschiedenen Mustertransaktionen hat die Deka in Zusammenarbeit mit Hauck & Aufhäuser eine Wertpapierleihe mit zwei festverzinslichen Wertpapieren gehandelt und diese Transaktion erfolgreich und rechtswirksam über das DCP abgewickelt. Mittlerweile sind über 300 Millionen Euro Handelsvolumen über das DCP gelaufen.
Der Nutzen des Modells steigt mit der Anzahl der Depotbanken, die sich der DCP-Infrastruktur anschließen und ihre Positionen in die Blockchain einbringen. Das DCP verwaltet die Unterverwahrstellen effektiv, da sich die Verwahrer direkt auf der Blockchain über ein Standardprotokoll finden könnten. Zunächst liegt der Fokus bei DCP auf der Entwicklung von vergleichsweise einfachen Bausteinen für unterschiedliche Leihe-Produkte. Geplant ist eine Erweiterung auf Repos, An- und Verkäufe von traditionellen Wertpapieren und auf digitale Assets. Dabei kann man sich DCP als eine Art Lego-Baukasten für Finanzprotokolle vorstellen. Einzelne Protokolle können miteinander „zusammengesteckt“ werden, um so neue Protokolle beziehungsweise Produkte abzubilden. Diese komplexitätsreduzierte Konstruktionsweise des Modells und das soziotechnische Potenzial der Blockchain-Wettbewerber in einem gemeinsamen Netzwerk zusammenzuführen macht das DCP-Ökosystem außerordentlich skalierbar.
Das Potenzial ist enorm: Denn langfristig werden neben den regulären Wertpapieren vermehrt auch digitale Assets verwahrt und mit anderen Verwahrstellen abgewickelt werden müssen. Je stärker digitale Assets an Bedeutung gewinnen, desto wichtiger wird ein gemeinsames und standardisiertes Ökosystem für den Erfolg aller Finanzmarktakteure. Das DCP ist ein entscheidender Schritt beim Bau eines gemeinsamen Fundaments. Denn wenn die neue Welt der digitalen Assets ohne gemeinsame Fundamente gestaltet wird, besteht die Gefahr, dass Nachteile wie Fragmentierung und fehlende Standardisierung weiterhin bestehen bleiben und das Potenzial der neuen Technologie nicht voll ausschöpft werden kann.
Zu teuer, zu kompliziert und zu langsam: Genau diese Lücke füllt die Deka nun und hat als erste Bank mit dem Digital Collateral Protocol (DCP) eine rein digitale Lösung entwickelt. Die Transaktionen im digitalen Wertpapierhandel laufen in den seltensten Fällen völlig reibungslos. Die Hauptprobleme sind zum einen die Fragmentierung der Infrastruktur. Viele Intermediäre, Papier und Zeit sind vonnöten, bis ein Geschäft abgewickelt ist. Und zum anderen gibt es kein gemeinsames Abwicklungsprotokoll, auf dem traditionelle und in der Zukunft auch digitale Wertpapiere übertragen werden können. Genau diese Lücke füllt die Deka nun und hat als erste Bank mit dem Digital Collateral Protocol (DCP) eine rein digitale Lösung entwickelt. Erste Transaktionen mit Hauck & Aufhäuser sind erfolgreich und rechtswirksam abgewickelt.
Hinter DCP verbirgt sich eine Initiative, die von der Deka ins Leben gerufen wurde, um die grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung signifikant zu verbessern. Denn DCP als blockchainbasiertes Abwicklungsnetzwerk ermöglicht teilnehmenden Depotbanken, Wertpapiere in Echtzeit und kosteneffizient direkt untereinander zu übertragen. Die Wertpapierüberträge finden direkt zwischen den Depotbanken statt - damit ist es nicht mehr notwendig, Wertpapierüberträge auf der Ebene der Zentralverwahrerkonten durchzuführen. Dadurch lässt sich die Effizienz des Abwicklungsprozesses signifikant steigern und die Kosten lassen sich erheblich reduzieren.
Das Geheimnis: Das Modell greift auf die bestehenden Verfahren der Depotbanken untereinander zurück und verlagert die Abwicklungsaktivitäten auf eine gemeinsame Blockchain-Ebene, auf der die Teilnehmer eine einheitliche Sicht auf die Bestände und Transaktionen haben. Komplizierte, zeitintensive und fehleranfällige Abgleiche entfallen so zum großen Teil. Das DCP benötigt dabei kein Wertpapier-Token, das ein traditionelles Wertpapier abbildet. Abgewickelt werden stattdessen zunächst herkömmliche, „klassische“ Wertpapiere. Der Vorteil: Für den Handel mit diesen Wertpapieren gibt es im Gegensatz zu Tokens, Coins und teilweise auch digitalen Wertpapieren bereits eine funktionierende, bewährte Regulierung.
Die Kosten für die Nutzung des DCP betragen einen Bruchteil der heutigen Abwicklungskosten. Erste interne Berechnungen haben ergeben, dass das DCP durch den Wegfall der Intermediäre die Kosten für Banken bei internationalen Wertpapiertransaktionen um durchschnittlich 60% senken könnte. Hinzu kommt, dass viele der heute noch notwendigen Zwischenschritte künftig überflüssig sind, was vor allem den globalen Handel deutlich beschleunigen würde. Grenzüberschreitende, kostengünstige Transaktionen in Echtzeit sind damit keine Utopie mehr. Trotzdem ist es möglich, jeden Kunden und jeden Händler im Eigenhandel oder im Kundengeschäft klar zuzuordnen. Banken und Vermögensverwalter profitieren vom DCP-Modell, weil die Abwicklungseffizienz verbessert wird. Eine schnellere Abwicklung bedeutet ein geringeres finanzielles Risiko für die Gegenparteien, was wiederum niedrigere Bilanzkosten zur Folge hat. Der Proof of Concept ist bereits erfolgt. Nach verschiedenen Mustertransaktionen hat die Deka in Zusammenarbeit mit Hauck & Aufhäuser eine Wertpapierleihe mit zwei festverzinslichen Wertpapieren gehandelt und diese Transaktion erfolgreich und rechtswirksam über das DCP abgewickelt. Mittlerweile sind über 300 Millionen Euro Handelsvolumen über das DCP gelaufen.
Der Nutzen des Modells steigt mit der Anzahl der Depotbanken, die sich der DCP-Infrastruktur anschließen und ihre Positionen in die Blockchain einbringen. Das DCP verwaltet die Unterverwahrstellen effektiv, da sich die Verwahrer direkt auf der Blockchain über ein Standardprotokoll finden könnten. Zunächst liegt der Fokus bei DCP auf der Entwicklung von vergleichsweise einfachen Bausteinen für unterschiedliche Leihe-Produkte. Geplant ist eine Erweiterung auf Repos, An- und Verkäufe von traditionellen Wertpapieren und auf digitale Assets. Dabei kann man sich DCP als eine Art Lego-Baukasten für Finanzprotokolle vorstellen. Einzelne Protokolle können miteinander „zusammengesteckt“ werden, um so neue Protokolle beziehungsweise Produkte abzubilden. Diese komplexitätsreduzierte Konstruktionsweise des Modells und das soziotechnische Potenzial der Blockchain-Wettbewerber in einem gemeinsamen Netzwerk zusammenzuführen macht das DCP-Ökosystem außerordentlich skalierbar.
Das Potenzial ist enorm: Denn langfristig werden neben den regulären Wertpapieren vermehrt auch digitale Assets verwahrt und mit anderen Verwahrstellen abgewickelt werden müssen. Je stärker digitale Assets an Bedeutung gewinnen, desto wichtiger wird ein gemeinsames und standardisiertes Ökosystem für den Erfolg aller Finanzmarktakteure. Das DCP ist ein entscheidender Schritt beim Bau eines gemeinsamen Fundaments. Denn wenn die neue Welt der digitalen Assets ohne gemeinsame Fundamente gestaltet wird, besteht die Gefahr, dass Nachteile wie Fragmentierung und fehlende Standardisierung weiterhin bestehen bleiben und das Potenzial der neuen Technologie nicht voll ausschöpft werden kann.